Starke Opposition stellt Wahlergebnis in Kambodscha in Frage
Die Opposition in Kambodscha hat nach ihren überraschend starken Stimmgewinnen bei der Parlamentswahl den Sieg der Regierungspartei in Frage gestellt.
Phnom Penh - "Wir akzeptieren das Ergebnis nicht, es gab zu viele Unregelmäßigkeiten", sagte Oppositionsführer Sam Rainsy.
"Wir verlangen eine Untersuchungskommission unter Beteiligung internationaler Organisationen, die das Ergebnis überprüft." Wenn die Kommission feststelle, dass die Wahlen unfair waren, verlange er eine neue Abstimmung.
Die Aussichten, dass die Regierung einer solchen Untersuchung zustimmt, sind gering. Ministerpräsident Hun Sen (60) regiert das Land seit 26 Jahren mit autoritärer Hand. Er kontrolliert den Staatsapparat und weitgehend auch die Medien. Die Regierungspartei CPP sprach von einem Wahlsieg. Sie äußerte sich zunächst nicht zu den erheblichen Verlusten.
Die CPP verlor nach dem vorläufigen Ergebnis ein Viertel ihrer Sitze im Parlament. Sie kam auf 68 Sitze, nach 90 vor fünf Jahren. Rainsys Nationale Rettungspartei CNRP kam auf 55 Sitze. Die beiden Parteien, die in der CNRP aufgingen, hatten vorher 29 Sitze gehabt. Rainsy (64) war erst vor gut einer Woche aus dem Exil zurückgekehrt, durfte aber selbst nicht kandidieren.