"Spritzt Gift aus": Ex-CDU-Politiker kritisiert Hubert Aiwanger und Markus Söder in BR-Sendung scharf

Der ehemalige CDU-Politiker Michel Friedman zeigt sich in der BR-Sendung "Sonntags-Stammtisch" kritisch gegenüber Hubert Aiwanger und Markus Söder. Er wirft ihnen vor, auf AfD-Niveau zu handeln.
von  Maja Aralica
Der ehemalige CDU-Politiker Michel Friedmann
Der ehemalige CDU-Politiker Michel Friedmann © IMAGO/Peter Henrich / HEN-FOTO

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und sein Vize Hubert Aiwanger kommen bei den Gästen des "Sonntags-Stammtisch" des Bayerischen Rundfunks nicht gut weg.So ging zuletzt ein Mitglied der CSU in der Sendung auf Hubert Aiwanger los und wenige Wochen später kritisierte Harald Lesch sowohl Söder als auch Aiwanger. In der Sendung am Sonntag (28.01.) war es der ehemaligen CDU-Politiker Michel Friedman, der sich kritisch gegenüber der beiden Spezi-Koalitions-Mitglieder äußerte.

Michel Friedman: Aiwanger "spritzt Gift aus"

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hatte sich zuletzt auf "X" in Bezug auf die Demos gegen Rechts kritisch geäußert. So sprach er davon, die Demos seien "vielfach von Linksextremisten unterwandert" und forderte "die Distanzierung aller Demokraten und der Bundesregierung von Linksextremisten". Der Publizist Michel Friedmann nannte dies ein "Spiel im Zwischengeschoss – zwischen dem Geschoss Demokratie und dem Geschoss AfD", welches er als hochgefährlich bezeichnete. Friedmann wirft dem Freie-Wähler-Chef vor, sich unantastbar zu machen. Jedoch würde "das Gift, dass er ausspritzt" die Debatte in Bayern beeinflussen. "Irgendwann muss er sich entscheiden", fügt Friedmann hinzu. Im selben Atemzug nimmt er auch CSU-Chef Markus Söder ins Visier: "und auch Herr Söder sich entscheiden".

Michel Friedmann kritisiert Hubert Aiwanger: "Auf AfD-Niveau"

Michel Friedman wirft Söders Vize eine falsche Vorgehensweise vor: "Man müsste als demokratischer Vertreter die Demonstrationen loben". Er bezeichnet Aiwangers Unterstellung als "AfD-Niveau". Er fügt hinzu: "Wir wollen nicht die Methoden der AfD übernehmen." Friedman wünsche Bayern einen "demokratischen stellvertretenden Ministerpräsidenten". 

Vorwürfe gegen Markus Söder: "Wer rechte Parolen kultiviert, unterstützt rechte Parolen "

Im weiteren Verlauf der Sendung geht der ehemalige Politiker auch auf den Vorwurf ein, die hohen Umfrage-Werte der AfD wären auf die schwache Leistung der Ampel zurückzuführen. "Wir machen es uns zu leicht, wenn wir den Erfolg der AfD kausal auf schlechte Regierungspolitik beziehen", so Friedmann. Sowohl Aiwanger als auch Söder hatten dies zuletzt behauptet. Die Grünen-Politikerin Ekin Deligöz, die auch in der Sendung anwesend war, schließt sich Friedmans Kritik an. "Wer rechte Parolen kultiviert, unterstützt rechte Parolen und tut nicht unbedingt was dagegen", so die parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerin.

Grünen-Politikerin nimmt Ampel in Schutz

Deligöz nimmt die Ampel in Schutz: "Diese Ampel muss ein paar Entscheidungen jetzt fällen und das ist nicht angenehm". Sie weist darauf hin, die vorherige Regierung hätte zu wenig getan, was dazu geführt hätte, dass die jetzige so viel in kurzer Zeit zu tun habe.  Trotzdem sieht auch sie Verbesserungsbedarf: "Wir können darüber reden, dass wir es vielleicht noch besser und deutlicher kommunizieren müssen, auch der Kanzler". 

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