Sigmar Gabriel warnt vor Lage wie in Frankreich: "2029 vielleicht in derselben Lage"

Sigmar Gabriel ist bekannt für Klartext. In München hat der ehemalige Außenminister für Deutschland gleich eine ganze Reihe Ermahnungen im Gepäck.
Martina Scheffler
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Sigmar Gabriel, ehemaliger Wirtschafts- und Außenminister und jetzt Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, wünscht sich mehr Einsatz für die wirtschaftliche Attraktivität Deutschlands.
Sigmar Gabriel, ehemaliger Wirtschafts- und Außenminister und jetzt Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, wünscht sich mehr Einsatz für die wirtschaftliche Attraktivität Deutschlands. © Carsten Koall/dpa

München - Kurz vor der entscheidenden zweiten Runde der Wahl in Frankreich hat der ehemalige deutsche Außenminister und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel davor gewarnt, dass sich Deutschland "2029 vielleicht in derselben Lage" wie die Franzosen heute befinden könnte.

Die rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen steigt nach ihrer Stimmabgabe in der ersten Runde der Parlamentswahlen in ihr Auto. Ihre Partei könnte die absolute Mehrheit bei den Wahlen in Frankreich erringen. Solche Verhältnisse könnten 2029 auch in Deutschland drohen, fürchtet Sigmar Gabriel.
Die rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen steigt nach ihrer Stimmabgabe in der ersten Runde der Parlamentswahlen in ihr Auto. Ihre Partei könnte die absolute Mehrheit bei den Wahlen in Frankreich erringen. Solche Verhältnisse könnten 2029 auch in Deutschland drohen, fürchtet Sigmar Gabriel. © Thibault Camus/AP7dpa

In Frankreich droht der Partei von Präsident Emmanuel Macron ein dramatischer Machtverlust bei absoluter Mehrheit für Marine Le Pens rechtsnationalem Rassemblement National (RN). Es sei zudem "schade", dass es kein europäisches Zentrum gebe, weil Frankreich und Deutschland nicht miteinander funktionierten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) wird vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron begrüßt. Das Duo Deutschland-Frankreich funktioniere nicht zusammen, mein Sigmar Gabriel.
Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) wird vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron begrüßt. Das Duo Deutschland-Frankreich funktioniere nicht zusammen, mein Sigmar Gabriel. © Christophe Petit Tesson/EPA Pool/dpa

Beim Jahresempfang der IHK München und Oberbayern am Donnerstagabend mahnte Gabriel auch, Deutschland müsse mehr Wert auf seine "wirtschaftliche Attraktivität" legen. Nehme diese ab, "nimmt auch unsere Rolle in der Welt ab". Deutschland würde dann auch etwa für die USA unattraktiver.

"Handelsprobleme werden zunehmen"

Es sei daher gut, dass die EU sich künftig verstärkt der Wettbewerbsfähigkeit widmen und nicht mehr nur auf den "Green Deal" konzentrieren wolle, der das Erreichen der EU-Klimaschutzziele sichern soll.

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Es sei wichtig, den "ökonomischen Fokus zurückzugewinnen". Denn, so der Vorsitzende der Atlantik-Brücke, unabhängig vom Ausgang der US-Wahl würden Handelsprobleme wie Protektionismus und gestörte Lieferketten zunehmen. Die alte Weltordnung, wie sie seit der Zeit nach 1945 herrscht, mit den USA als vorherrschende Macht und Einrichtungen wie den Vereinten Nationen, werde zudem von Ländern des Globalen Südens nicht mehr akzeptiert.

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 06.07.2024 19:47 Uhr / Bewertung:

    Naja, was soll man zu Gabriels Aussagen sagen?
    Es ist eigentlich schon länger bekannt, dass der globale Süden wirtschaftlich immer stärker wird und somit den alten Wirtschaftsmächten die Stirn bieten will.
    Und ich glaube man kann nur Erfolg haben, wenn man beidseitig auf Augenhöhe miteinander umgeht.
    Abschottung führt immer zum "wirtschaftlichen" Untergang.

  • AufmerksamerBürger am 05.07.2024 18:59 Uhr / Bewertung:

    Rechte Parteien werden in Deutschland nicht so stark werden können wie in Frankreich, dafür sorgt die Presse mit ihrer Berichterstattung und den Rest erledigt der Inlandsgeheimdienst.

  • Mittelreich am 06.07.2024 09:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AufmerksamerBürger

    Gut so, die letzte rechte Partei, welche Deutschland regierte, führte uns in den 2ten Weltkrieg. Nie wieder.

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