Sepp Krätz: Schlitzohr am Ende

Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über den Steuersünder Sepp Krätz und seine Verurteilung.
Arno Makowsky |
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Jetzt also ist es raus, was ein Wiesnwirt – mindestens – verdient: 3,3 Millionen Euro brutto. Pro Saison. Das hat sich gestern, beim Gerichtsurteil gegen Sepp Krätz, herausgestellt. Kein Wunder, dass es im AZ-Archiv praktisch kein Foto von Krätz gibt, auf dem er nicht von einem Ohr zum anderen grinst.

Jetzt ist ihm die gute Laune zumindest vorübergehend vergangen. 24 Monate Bewährungsstrafe wegen Steuerhinterziehung, das Hippodrom ist weg, die Waldwirtschaft wahrscheinlich auch. Dabei hatte der Mann noch Glück, dass sein Prozess überschattet war von der Verhandlung gegen einen ungleich berühmteren Steuerhinterzieher. Gegen den wirkt das Wirte-Schlitzohr wie ein braver Konfirmand.

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Bei beiden fragt man sich: Warum, zum Teufel, müssen Leute, die ohnehin schon Millionen scheffeln, auch noch den Staat betrügen? Ist es die bloße Gier? Oder einfach völlige Abgehobenheit, nach dem Motto: Ich bin der Größte, ich mach was ich will, alles andere is’ mir wurscht.

Es ist keine Schadenfreude dabei, wenn man feststellt: Gut, dass so einer mal eine zwischen die Hörner kriegt. Der Krätz ist ein bayerisches Original, ein sympathischer Kerl, aber eben auch ein Egomane, der sich in seinem Reich eigene Gesetze schafft, Kellner unverschämt behandelt, jeden Vorteil mitnimmt. So einer gibt immer Vollgas, ist immer am Limit. Jetzt hat’s ihn derbröselt. Vermutlich wundert er sich selbst darüber am wenigsten.

 

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