Rentenversicherung: Prüfen Sie Ihr Renten-Konto!

Wie hoch wird meine Rente sein?" Die Frage beschäftigt viele Berufstätige. Ein Blick in die Renteninformation hilft weiter. Sie wird einmal im Jahr von der Deutschen Rentenversicherung in Berlin verschickt.
von  Berrit Gräber
Hier gibt’s Rat: Die deutsche Rentenversicherung am Viktualienmarkt 8.
Hier gibt’s Rat: Die deutsche Rentenversicherung am Viktualienmarkt 8. © Loeper

Wie hoch wird meine Rente sein?" Die Frage beschäftigt viele Berufstätige. In den jährlichen Renteninformationen wimmelt es von Fehlern, die Geld kosten.

München - Ein Blick in die Renteninformation hilft weiter. Sie wird einmal im Jahr von der Deutschen Rentenversicherung in Berlin verschickt. Dabei wimmelt es in den meisten Rentenprognosen vor Fehlern. Schul-, Ausbildungs- und Kindererziehungszeiten oder die Pflege von Angehörigen sind oft nicht berücksichtigt. Aber: Nur gemeldete Zeiten bringen Rentenansprüche. Jeder Monat zählt. Wer nicht kontrolliert, nicht nachbessern lässt, bekommt weniger Rente als er verdient.

 Was besagt die Renteninfo?

Jeder über 27, der seit mindestens fünf Jahren Beiträge einzahlt, bekommt einmal jährlich den Überblick darüber, ab wann er oder sie wie viel Altersrente bekommen und wie viel sie eingezahlt haben. Die Prognose garantiert nichts, sie gibt nur eine Orientierung. Ab 54 Jahren gibt es alle drei Jahre eine Rentenauskunft.

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Was ist der Versicherungsverlauf?

Mit der Renteninfo bekommt jeder Versicherte auch einen Versichertenverlauf. Er kann im Lauf der Jahre jederzeit angefordert werden, es ist wie ein Konto-Auszug der persönlichen Rentenansprüche. Nur die Zeiten, die darin aufgelistet sind, bringen Rente. Durch die Lappen gehen aber in der Regel die Schulzeit, Berufsschule, Ausbildungs- und Universitätsjahre, Arbeitslosigkeit oder Kindererziehungszeiten. Manchmal gibt es auch Zahlendreher. Wer Lücken nicht nachmeldet, verliert Geld.

Lesen Sie hier: Wann kann ich in Rente gehen – und was kostet mich das?

Was muss geklärt werden?

Jeder Monat, in dem der Versicherte in berufsbildenden Schulen, an der Hochschule oder in Ausbildung war, arbeitslos- oder krankgemeldet war, muss im Versicherungsverlauf auftauchen. Fehlende Zeiten können durch Zeugnisse und andere Dokumente problemlos nachgereicht werden. Die Kontrolle zum Teil vieler Jahre macht zwar Mühe, zahlt sich aber aus. Selbst die Lehrstellensuche zwischen 17 und 25 Jahren kann nachgemeldet werden und sich positiv auswirken.

Wie profitieren Eltern?

Für Millionen Eltern sind die Kindererziehungszeiten wichtig. Auch das steigert die Rente des Elternteils, der den Nachwuchs erzogen hat. Für Nachwuchs bis 1991 werden das erste Jahr, für Babys ab 1992 die ersten drei Jahre nach der Geburt angerechnet. Für ein Jahr Kindererziehung ist über 27 Euro mehr Rente drin. Wichtig: Wer etwa als Hausfrau das Kind bis zu dessen zehntem Lebensjahr erzogen hat, kann die Zeit nachmelden.

Wie lassen sich Zeiten nachmelden?

Das geht jederzeit über die kostenlose „Kontenklärung“ mit Hilfe des Rentenversicherers (zum Beispiel am Viktualienmarkt 8) oder eines Versichertenberaters in der Nähe. Der Antrag kann auch im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung-bund.de heruntergeladen werden.

Telefonische Unterstützung gibt es unter 0800/1000 48015 (kostenlos aus dem Festnetz). Wichtig ist immer, seine Sozialversicherungsnummer parat zu haben. Ein Rentenkonto lässt sich zumindest bis zum endgültigen Rentenbescheid noch nachbessern.

Wichtig bei der Prognose: Die aufgeführten Zahlen sind Brutto-Summen. Abgezogen werden müssen noch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge. Das müssen die Versicherten selbst ausrechnen. Und dann langt eventuell noch die Steuer zu. Außerdem muss der Kaufkraftverlust, sprich: die Inflation, bedacht werden. In zehn oder 20 Jahren lässt sich mit 100 Euro deutlich weniger kaufen als heute. Berrit Gräber

 

 

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