Raketenbeschuss: 25 Tote bei Angriff auf zivilen Autokonvoi in Saporischschja

"So können nur absolute Terroristen handeln": Auf der Flucht vor der drohenden Annexion wird eine Autokolonne von russischen Raketen getroffen. 25 Menschen sterben. Selenskyj findet deutliche Worte.
AZ/dpa |
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Der Krater des Raketenangriffs neben dem zivilen Autokonvoi in Saporischschja.
Der Krater des Raketenangriffs neben dem zivilen Autokonvoi in Saporischschja. © Uncredited/Ukrainian Police Press Office/dpa

Moskau - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland den Beschuss von Zivilisten in Saporischschja und anderen Orten angelastet.

"So können nur absolute Terroristen handeln, für die in der zivilisierten Welt kein Platz ist", schrieb der Staatschef beim Nachrichtenkanal Telegram. Moskau wolle sich für seine Misserfolge und den ungebrochenen ukrainischen Widerstand rächen.

"Zynisch vernichtet (der Feind) friedliche Ukrainer, denn er hat bereits seit langem alles Menschliche verloren", schrieb der 44-Jährige. Für jedes verlorene Leben von Ukrainern werde Moskau zur Verantwortung gezogen.

Auf der Flucht vor den russischen Truppen

Am Morgen war eine wartende Autokolonne am Rand von Saporischschja unter Beschuss geraten. Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge sind 25 Menschen getötet und rund 50 verletzt worden.

Der Konvoi sei beschossen worden, als er die Stadt verlassen wollte, um in das von russischen Truppen besetzte Gebiet zu gelangen. Die Menschen hätten dort Angehörige abholen und Hilfe bringen wollen. Rettungskräfte und Sanitäter seien vor Ort, teilte der Gouverneur der Gebietsverwaltung von Saporischschja, Olexander Staruch, mit.

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Auch Dnipro gerät unter Raketenbeschuss

Laut Selenskyj wurden 16 Raketen auf Saporischschja und Umgebung abgefeuert. Die Besatzungsverwaltung der russisch besetzten Gebiete wiederum warf Kiew den Artilleriebeschuss der Wartenden vor. Der betroffene Ort ist rund 40 Kilometer von der Front entfernt.

Unter Raketenbeschuss geriet auch die Großstadt Dnipro. Mindestens ein Mensch starb und fünf wurden verletzt. Ein Busdepot mit 150 Fahrzeugen ging in Flammen auf. Darüber hinaus wurde im südukrainischen Mykolajiw Raketenbeschuss gemeldet. Dabei sollen Wohnhäuser beschädigt worden sein.

Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Am Freitag wird nach der Abhaltung von Scheinreferenden die Annexion von teils unter russischer Kontrolle stehenden Gebieten in der Süd- und Ostukraine erwartet. 2014 hatte sich Moskau nach dem gleichen Szenario bereits die Schwarzmeerhalbinsel Krim einverleibt.

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 30.09.2022 16:36 Uhr / Bewertung:

    Und das alles mit Putins Segen!

  • Andi K. am 30.09.2022 19:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Putin? "Die Menschen verließen Saporoschje in Richtung des von Russland kontrollierten Territoriums in Richtung Energodar." (Pressemeldung)

  • Der wahre tscharlie am 30.09.2022 20:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Andi K.

    Im TV waren heute Bilder von der Aktion zu sehen. Offensichtlich wollten die Menschen Hilfsgüter in die Gegend bringen. Sieht man auch an den total vollgepackten Fahrzeugen.

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