Putin besiegelt russische Annexion von vier Gebieten in Ostukraine

"Die Leute haben ihre Wahl getroffen", sagte Russlands Präsident Wladimir Putin mit Blick auf Scheinreferenden, die die russischen Besatzer bis zum vergangenen Dienstag in den Gebieten Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson abgehalten hatten.
AZ/dpa |
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Moskau: Polizisten am Rande eines geplanten Konzerts auf dem Roten Platz - zu sehen sind Banner mit der Aufschrift "Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson, Russland".
Moskau: Polizisten am Rande eines geplanten Konzerts auf dem Roten Platz - zu sehen sind Banner mit der Aufschrift "Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson, Russland". © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Moskau - Kremlchef Wladimir Putin hat vier besetzte ukrainische Gebiete zu russischem Staatsgebiet erklärt. Die Aufnahme von Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson solle noch heute vertraglich besiegelt werden, sagte Putin am Freitag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede.

Die Annexionen werden international nicht anerkannt. "Die Leute haben ihre Wahl getroffen", sagte Putin mit Blick auf Scheinreferenden, die die russischen Besatzer bis zum vergangenen Dienstag in den vier Gebieten abgehalten hatten. Demnach sprachen die russischen Besatzer von einer angeblich überwältigenden Zustimmung der dortigen Bevölkerungen zu einem Beitritt zu Russland.

"Es gibt nichts Wichtigeres als der Wille von Millionen, in ihre historische Heimat zurückzukehren": Kremlchef Wladimir Putin.
"Es gibt nichts Wichtigeres als der Wille von Millionen, in ihre historische Heimat zurückzukehren": Kremlchef Wladimir Putin. © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Es war bereits erwartet worden, dass nun eine beispiellose Annexionswelle beginnt. Die Scheinreferenden werden weltweit nicht anerkannt, weil sie unter Verletzung ukrainischer und internationaler Gesetze und ohne demokratische Mindeststandards abgehalten werden.

Beobachter hatten in den vergangenen Tagen auf zahlreiche Fälle hingewiesen, in denen die ukrainischen Bewohner der besetzten Gebiete zum Urnengang gezwungen wurden.

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EU: Werden illegale Annexion durch Russland niemals anerkennen

 Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten haben die russische Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebiete als unrechtmäßig zurückgewiesen. "Wir werden diese illegale Annexion niemals anerkennen", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Statement. "Diese Entscheidungen sind null und nichtig und können keinerlei Rechtswirkung entfalten."

Weiter heißt es, man lehne die Annexion entschieden ab und verurteile sie unmissverständlich. Russland setze damit die globale Sicherheit aufs Spiel. Zugleich betonen die Staats- und Regierungschefs, weiter entschlossen an der Seite der Ukraine zu stehen. Man unterstütze die territoriale Integrität und Souveränität des Landes ohne Wenn und Aber.

Prudboi: Russische Rekruten steigen auf einem Bahnhof in der russischen Region Wolgograd in einen Zug.
Prudboi: Russische Rekruten steigen auf einem Bahnhof in der russischen Region Wolgograd in einen Zug. © Uncredited/AP/dpa

Truss: Werden russische Annexion ukrainischer Gebiete nie anerkennen

Auch die britische Premierministerin Liz Truss verurteilte die voraussichtlich bevorstehende Annexion von vier ukrainischen Gebieten durch Russland scharf.

"Das Vereinigte Königreich wird niemals den souveränen Willen dieser Menschen ignorieren und wird die Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja niemals als etwas anderes als ukrainisch akzeptieren", sagte die konservative Politikerin einer Mitteilung vom Freitag zufolge.

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2 Kommentare
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  • luxemburger am 30.09.2022 16:20 Uhr / Bewertung:

    Europa muss jetzt handeln und Scholtz muss Panzer frei geben.

  • Gretl am 01.10.2022 14:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von luxemburger

    So ein Unsinn, wollen Sie denn den dritten WK?

    UN - Selbstbestimmungsrecht der Völker : Artikel 1
    (1) Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung (siehe Art. 146 GG nach 1990: "Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist").
    (2) Alle Völker können für ihre eigenen Zwecke frei über ihre natürlichen Reichtümer und Mittel verfügen, unbeschadet aller Verpflichtungen, die aus der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf der Grundlage des gegenseitigen Wohles sowie aus dem Völkerrecht erwachsen. In keinem Fall darf ein Volk seiner eigenen Existenzmittel beraubt werden.
    (3) Die Vertragsstaaten, einschließ

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