Kommentar

Olaf Scholz und die Waffen-Frage: Was nahe liegt - und wohin es führt

Die Politik-Chefin Natalie Kettinger über Olaf Scholz und die Waffen-Frage.
Natalie Kettinger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
12  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die grauenhaften Bilder vom Massaker an Zivilisten in Butscha, die brutale Belagerung Mariupols, die Vernichtung ganzer Landstriche, Morde, Vergewaltigungen, millionenfache Vertreibung und zehntausendfache Verschleppung.

Was über das Wüten des russischen Militärs in der Ukraine bekannt wird, ist kaum zu ertragen. Da liegt es nahe, auch von Deutschland die Lieferung weiterer schwerer Waffen zu verlangen, um den Horror womöglich zu beenden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Alleine Ausbildung von Soldaten könnte als Kriegsbeteiligung gelten

Doch dabei gibt es eben Schwierigkeiten. Panzer liefern alleine reicht nicht. Die ukrainischen Soldaten müssen sie auch bedienen können, müssen daran geschult werden. Aber eben diese Ausbildung kann völkerrechtlich bereits als Kriegsbeteiligung des Westens betrachtet werden, sagt der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages, also ein vernunftgeleitetes Gremium von Experten.

Daraus ergibt sich das zweite Problem: Wladimir Putin ist nicht vernunftgeleitet, sondern besessen von einer Wahnvorstellung alter russischer Größe. Was er als Kriegseintritt der Nato erachtet, weiß vermutlich kein Mensch; dass er Nuklearwaffen einsetzen würde, hat er selbst mehrmals gesagt.

Olaf Scholz' Zurückhaltung ist sinnvoll

Und deshalb ist es gut, wenn Olaf Scholz abwägt, verhandelt und auch zögert, anstatt auf politischen Druck hin eine weitere - womöglich weltweite - Eskalation des Grauens zu riskieren.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
12 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • chgmuc am 29.05.2022 15:23 Uhr / Bewertung:

    Scholz scheint der einzig vernünftige Politiker zu sein der sieht, wohin das für uns Deutsche führen könnte und das dürfte keinem von uns gefallen, auch nicht den ganz Schlauen und Großmäuligen die sich hier immer abarbeiten!

  • Fahrradträger am 28.05.2022 20:42 Uhr / Bewertung:

    Frieden schaffen mit schweren Waffen ist ein Irrweg.

  • Sheriff J.W. Pepper am 27.05.2022 12:24 Uhr / Bewertung:

    Leider daneben. Die Bundesregierung sagt erst, sie will Gepardpanzer liefern, und Marder und sogar Leopard I - aber das muesse alles erst aufbereitet werden. Wenns dann konkret wird, gibts ploetzlich 1000 Hindernisse. Es wird von notwendiger Schulung am Geraet gefaselt, die Monate dauere - waehrend erfahrene Panzerfahrer sagen, ein auf sowjetischem Geraet geschulter Panzerfahrer beherrscht auch den Marder in ein, zwei Wochen. Jetzt gibts ploetzlich angebliche, informelle Absprachen innerhalb der NATO, keine Panzer westlicher Bauart ueberhaupt zu liefern - warum dann erst die Ankuendigung, dergleichen tun zu wollen? Gleichzeitig hat die Bundesregierung den festen Willen bekundet, Panzerhaubitzen 2000 zu liefern. Die Schulungen der Bedienmannschaften laufen angeblich schon und die PH2000 ist auch ein Panzer westlicher Bauart. Sind wir jetzt schon Kriegspartei? Verstossen wir gegen die NATO Absprache. Hoert sich fuer mich nach viel BS an! Und hier wird das ohne zu hinterfragen akzeptiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.