New Hampshire geht an Bernie Sanders und Donald Trump
Concord - Es war noch deutlicher als erwartet: Mit großem Abstand haben Donald Trump und Bernie Sanders die Vorwahlen ihrer Parteien im US-Bundesstaat New Hampshire für sich entschieden. Hillary Clinton fuhr bei den Demokraten eine schmerzhafte Niederlage ein.
Für den New Yorker Milliardär Trump entschieden sich nach mehr als 70 Prozent der ausgezählten Stimmen laut übereinstimmender Angaben mehrerer US-Sender rund 34 Prozent der republikanischen Wähler. Das sind mehr als doppelt so viele wie für den Zweitplatzierten John Kasich, der Gouverneur von Ohio (16 Prozent).
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"Menschen von New Hampshire, vergesst das niemals: Mit Euch hat es angefangen!", rief Trump seinen Anhängern zu. Außerdem will er den IS niederschlagen. Sehen Sie im Video welche Länder ihm noch ein Dorn im Auge sind.
Hinter Trump und Kasich gab es ein enges Rennen um Platz drei zwischen dem texanischen Senator Ted Cruz, Floridas früherem Gouverneur Jeb Bush und Floridas Senator Marco Rubio. Die weitere Reihenfolge bei den Republikanern: Chris Christie auf Platz sechs, dahinter abgeschlagen Carly Fiorina (frühere CEO von Hewlett Packard) und der ehemalige Neurochirurg Ben Carson.
Christie, Gouverneur von New Jersey, deutete am Abend an, einen Verbleib im Wahlkampf überdenken zu wollen.
Kann Sanders auch in anderen Staaten Clinton gefährliche werden?
Bei den Demokraten wird nun interessant, ob Sanders im Zweikampf mit Clinton seine großen Erfolge aus dem Nordosten hinaus auch in andere Teile des Landes wird tragen können. Aktuelle Umfragen in den nächsten wichtigen Vorwahlstaaten nähren daran starke Zweifel.
Sanders rief: "Wir haben eine Botschaft gesandt, deren Echo von Washington bis zur Wall Street zu hören sein wird, von Maine bis nach Kalifornien. Und sie heißt: Die Regierung unseres Landes gehört allen Menschen, und nicht nur einer Handvoll Superreichen."
Clinton zeigte sich nach ihrer Niederlage zuversichtlich und kämpferisch. "Wir werden jetzt für jede Stimme in jedem Staat kämpfen", sagte sie. "Ich werde härter als jeder andere dafür arbeiten, tatsächlichen Wandel herbeizuführen und Euer Leben besser zu machen", rief sie ihren Anhängern zu. "Ich weiß, dass ich einige Hausaufgaben zu erledigen habe, vor allem bei jungen Menschen. Aber auch, wenn sie mich nicht unterstützen: Ich unterstütze sie."
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New Hampshire war der zweite US-Bundesstaat, in dem die Parteien ihre Kandidaten für das Rennen ums Weiße Haus wählen. Die erste Wahl in Iowa hatte bei den Demokraten hauchdünn Clinton vor Sanders für sich entschieden. Bei den Republikanern hatte Cruz vor Trump und Rubio gewonnen.
Richtig heiß wird es am 1. März
Die Wahlkämpfer konzentrieren sich nun auf die nächste Vorwahl in South Carolina (Republikaner) und Nevada (Demokraten) am 20. Februar: South Carolina ist der erste südliche Staat und der erste Bundesstaat mit einem starkem Anteil afro-amerikanischer Wähler.
Bei den Republikanern ist das Rennen nach New Hampshire offener als zuvor, es gibt neben Trump derzeit keinen klaren Favoriten. Marco Rubio sagte zu seinem Abschneiden: "Ich bin nicht von Euch enttäuscht, sondern von mir selbst." Er führte seine Niederlage auf einen verunglückten Auftritt bei der jüngsten Fernsehdebatte mit seinen Mitbewerbern zurück. "Das wird mir nicht noch einmal passieren", sagte er.
Am 1. März folgt mit dem "Super Tuesday" das erste echte Highlight im Vorwahlkampf: In 14 Bundesstaaten und einem US-Außenterritorium wird rund ein Drittel aller Delegierten vergeben.