Nach Berliner Terroranschlag: Fussilet-Moschee geschlossen

Vor einem drohenden Verbot hat die islamistische Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit ihre Räume geschlossen.
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Die Gebetsräume waren nach Erkenntnissen der Polizei ein Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten.
Paul Zinken/dpa Die Gebetsräume waren nach Erkenntnissen der Polizei ein Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten.

Vor einem drohenden Verbot hat die islamistische Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit ihre Räume geschlossen.

Berlin - Die islamistische Fussilet-Moschee in Berlin Moabit hat vor einem drohenden Verbot ihre Räume geschlossen. An den Gebetsräumen, die auch regelmäßig vom islamistischen Attentäter Anis Amri besucht worden waren, hing ein Zettel: "Die Moschee ist endgültig geschlossen."

Die Polizei bestätigte das am Dienstag. Der Berliner Senat will sein Verbotsverfahren gegen den Moscheeverein aber weitertreiben.

Ein Sprecher von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD), teilte mit: "Offensichtlich spürt der Moscheeverein Fussilet 33 e.V. den durch das Land Berlin aufgebauten Druck und will mit der Kündigung des Mietvertrages Tatsachen schaffen. Das ändert aber nichts an unserer grundsätzlichen Haltung." Ein Verbot ziele auf die Vereinsstrukturen, auch um zu verhindern, dass ein Verein andere Räume mietet.

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Amri hatte die Moschee oft besucht, zuletzt wurde er dort am Abend des Anschlags an der Gedächtniskirche am 19. Dezember 2016 gefilmt. Kurz danach tötete er einen polnischen LKW-Fahrer, entführte dessen Lastwagen und fuhr auf den Weihnachtsmarkt, wo er weitere elf Menschen tötete und mehr als 50 zum Teil schwer verletzte.

Die Polizei hatte den Hauseingang der Moschee von einer gegenüberliegenden Polizeiwache zeitweise mit einer versteckten Kamera beobachtet. In der Moschee soll Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden sein. Beim Islamunterricht sollen Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien radikalisiert worden sein.

Der Berliner Polizeisprecher Winfrid Wenzel sagte: "Wir nehmen die Entscheidung des Vereins zur Kenntnis, das Gebäude an der Perleberger Straße nicht mehr zu nutzen." Wichtiger für die Polizei sei aber die Frage, wohin sich potenzielle Gefährder wenden würden. In Berlin würden aktuell 75 bis 80 Menschen in diese Kategorie eingeordnet. Die Hälfte von ihnen sitze allerdings im Gefängnis oder halte sich derzeit im Ausland auf, zum Beispiel in Syrien.

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