Millionen Wohnungen: So viel bezahlbarer Wohnraum fehlt in Deutschland bis 2030

Seit Jahren kommen Bund, Länder und Kommunen beim Wohnungsbau kaum voran. Vor allem in Ballungszentren fehlt bezahlbarer Wohnraum. Mehrere Verbände vermissen konkrete Ziele in den Parteiprogrammen.
AZ/ dpa |
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Schönes München: Viele wollen hier wohnen, doch bezahlbarer Wohnraum bleibt knapp. Die Stadt baut, trotz erschwerter Bedingungen, doch die Nachfrage etwa nach Sozialwohnungen steigt stetig. Verbände rechnen den Parteien jetzt vor, wie groß die Lücke aktuell bereits ist.
Schönes München: Viele wollen hier wohnen, doch bezahlbarer Wohnraum bleibt knapp. Die Stadt baut, trotz erschwerter Bedingungen, doch die Nachfrage etwa nach Sozialwohnungen steigt stetig. Verbände rechnen den Parteien jetzt vor, wie groß die Lücke aktuell bereits ist. © imago/Stefan Zeitz

Berlin - Bundesweit fehlen einer aktuellen Analyse zufolge rund 550.000 Wohnungen. Konkrete Bauziele, um diese Lücke zu schließen, hätten die Parteien vor der anstehenden Bundestagswahl bisher aber nicht vorgelegt, kritisierte das Bündnis Soziales Wohnen. "Ebenso macht keine der Parteien klare Zusagen für die Finanzierung von neuem Wohnraum", sagte der Chef der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger. "Das wird der dramatischen "Wohn-Not", die wir in Deutschland haben, nicht gerecht." 

Zu den Mitgliedern des Bündnisses gehören neben der IG BAU auch der Deutsche Mieterbund, die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau sowie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel. Das Pestel-Institut hat die Wohnungslücke im Auftrag des Bündnisses auf Basis des Zensus 2022, einer großangelegten Bevölkerungsumfrage, errechnet.

Zwei Millionen Sozialwohnungen bis 2030 nötig

Während in Deutschland mehr als eine halbe Million Wohnungen fehlten, seien im vergangenen Jahr voraussichtlich lediglich 250.000 Einheiten fertiggestellt worden, hieß es. Insbesondere bezahlbare Wohnungen fehlten. "Die Studie nennt mindestens 2 Millionen Sozialwohnungen als notwendige Zielmarke für 2030", teilte Feiger weiter mit. "Das würde nahezu eine Verdopplung der Sozialwohnungen bedeuten, die es heute gibt." Es brauche daher ein Wohnungsbau-Konjunkturprogramm der nächsten Bundesregierung. 

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Die scheidende Bundesregierung hatte sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr rund 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu bauen, hatte dieses aber kein einziges Mal erreicht. Hohe Baupreise und Kapazitätsengpässe der Baubranche verhinderten bisher aber einen zügigeren Hochlauf.

Infolge des Zensus wurde die Einwohnerzahl in Deutschland demnach um rund 1,63 Prozent nach unten korrigiert. Weil es auch bei der ermittelten Wohnungszahl eine Abwärtskorrektur gab, habe sich am Wohnungsdefizit in Deutschland aber kaum etwas geändert, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren.

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8 Kommentare
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  • eule75 am 07.02.2025 13:20 Uhr / Bewertung:

    Wenn es so weitergeht, werden wir uns bald gegenseitig auf die Füße treten. Grüße an die Einpferchwohnungen!

  • Himbeergselchts am 06.02.2025 00:47 Uhr / Bewertung:

    2023 kaufte München Wohnungen zurück, die der frühere Finanzminister Söder 2018 verhökert hatte. 33 000 landeseigene Wohnungen bayernweit, 900 davon in München hat Söder verscherbelt.
    Fragen dazu?

  • Adriana am 07.02.2025 08:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeergselchts

    anmerkung: alle dieser wohnungen waren vor dem verkauf und sind auch heute noch, bewohnt, wurden folglich dem wohnungsmarkt nicht entzogen.alle diese wohnungen sind auch heute noch signifikant unterhalb der durchschnittlichen münchner mieten platziert, machen deswegen als dauer-beispiel für wohnraum vernichtung wenig sinn. es geht im Artikel eigentlich sowieso um zusätzlich benötigte wohnungen in riesiger zahl, die auch in den nächsten jahren wohl nicht herbeigezaubert werden.

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