Michail Chodorkowski in Berlin gelandet
Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski ist auf dem Flughafen Schönefeld in Berlin gelandet. Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher schaltet sich persönlich ein.
Moskau -Der Kremlgegner Michail Chodorkowski ist am Freitagnachmittag in Berlin-Schönefeld gelandet. Dies bestätigte Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP), der ihn am Flughafen abholte, der Nachrichtenagentur dpa.
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"Ich kann es noch gar nicht fassen", hatte Chodorkowskis 79 Jahre alte Mutter Marina dem Staatsfernsehen zuvor gesagt, nachdem sie von der Freilassung ihres Sohnes erfahren hatte. Sie sprach mit zitternder Stimme und musste nach eigenen Angaben Beruhigungsmittel nehmen, weil sie die Freilassung ihres Sohnes "wie eine Bombe" getroffen habe.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und das französische Außenministerium begrüßten die Freilassung am Freitag als "gutes Zeichen". Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny attestierte Chodorkowski, sich während seiner zehnjährigen Haft eine "erstaunliche Würde" bewahrt zu haben.
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Politik- und Wirtschaftsexperten werteten die Begnadigung als offensichtlichen Versuch, Russlands ramponierte Menschenrechtsbilanz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi aufzupolieren. Steinmeier sagte, der "zeitliche Zusammenhang" mit dem Großereignis sei "offenbar".
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