MH17: Druck auf Putin wächst: Stimmen und Reaktionen

Internationale Stimmen und Reaktionen: Nach dem Abschuss einer Boeing der Malaysia Airlines (MH17) wird der Ton gegenüber Putin schärfer: "Das ist der AUgenblick der Wahrheit"
von  dpa

Internationale Stimmen und Reaktionen: Nach dem Abschuss einer Boeing der Malaysia Airlines (MH17) wird der Ton gegenüber Putin schärfer: "Das ist der AUgenblick der Wahrheit"

Berlin - Nach dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine durch prorussische Separatisten in der Ostukraine verschärft der Westen seinen Ton gegenüber Moskau. Im Visier ist dabei Präsident Putin. Er müsse umgehend seinen Einfluss nutzen, um eine unabhängige Untersuchung der Absturzursache zu ermöglichen, heißt es unisono aus den westlichen Regierungszentralen und Kiew:

"Das ist Augenblick der Wahrheit für Putin." (US-Außenminister John Kerry, der am Sonntag im Sender CNN zugleich fordert, Russland müsse "Teil der Lösung und nicht länger Teil des Problems" sein.)

"Er muss nun den Niederlanden und der Welt beweisen, dass er tut, was von ihm erwartet wird: Seinen Einfluss ausüben." (Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Samstagabend an die Adresse den russischen Präsidenten Wladimir Putin.)

"Wenn sie weiterhin erlauben, dass Waffen über die Grenze gebracht werden, wenn sie die Rebellen weiter wie bisher unterstützen, dann wird es härtere und länger andauernde Konsequenzen für die russische Wirtschaft geben." (Der britische Außenminister Philip Hammond im Sender BBC.)

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"Sie waren sich alle einig, dass die EU ihre Haltung zu Russland überdenken muss und dass die Außenminister bereit sein sollen, weitete Sanktionen gegen Russland zu verhängen, wenn sie sich am Dienstag treffen." (Ein Sprecher des britischen Premiers David Cameron nach Telefonaten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande.)

"Wenn das der Fall ist, dann müssen wir klar sagen, was es heißt: Es ist eine direkte Folge davon, dass Russland einen souveränen Staat destabilisiert, seine territoriale Integrität verletzt, brutale Milizen unterstützt, trainiert und bewaffnet." (Der britische Premierminister David Cameron in der "Sunday Times" zu Vorwürfen, die Boeing mit fast 300 Menschen an Bord sei aus einem von prorussischen Separatisten kontrollieren Gebiet abgeschossen worden.)

News zur MH17

"Was die Leute in der Ostukraine betrifft, ist das gesponserter Terrorismus. Wir wissen nicht, ob jemand gesagt hat, lasst uns ein Zivilflugzeug abschießen - aber wir müssen es herausfinden." (Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon in der "Mail on Sunday")

"Moskau hat jetzt eine vielleicht letzte Gelegenheit zu zeigen, dass es wirklich ernsthaft an einer Lösung interessiert ist. ... Jedenfalls hat die russische Führung in den letzten Wochen die Separatisten nicht erfolgreich von ihrem gefährlichen Tun abgehalten. Das Einsickern von Waffen ging weiter. Dass Leute mit russischem Pass wie Igor Strelkow - oder wie auch immer er sich gerade nennt - auf der Krim, in Slawjansk und jetzt in Donezk weiter ihr Unwesen treiben können, ohne dass Russland dem Einhalt gebietet, ist jetzt noch unverständlicher." (Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier in der "Bild am Sonntag".)

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"Wir rufen Russland dazu auf, unverzüglich damit aufzuhören, die Terroristen zu unterstützen und die Erfüllung seiner internationalen Verpflichtungen zu gewährleisten." (Der ukrainische Innenminister Pawel Klimkin in der "Bild"-Zeitung (Montag).

"Das Flugzeug wurde über einem Gebiet abgeschossen, das völlig von den Rebellen kontrolliert wird. ... Sämtliche Boden-Luft-Raketen der Ukraine sind anderswo stationiert. Wir sind bereit, hier Beweise und Standorte offenzulegen. ... Diese Boden-Luft-Systeme kommen aus russischer Herstellung. ... Wir wissen, dass diese Systeme nicht von betrunkenen Gorillas bedient werden können. Hier ist sehr professionelles Personal nötig, um Ziele zu finden, uns die Rakete abzufeuern. Möglicherweise könnten Leute dieser Art aus Russland gekommen sein." (Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zur Frage, ob Flug MH17 ohne Hilfe von Fachleuten abgeschossen worden sein könnte.)

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