"Merkel hat mich einem Despoten zum Tee serviert"
Berlin – Nach dem diplomatischen Eklat um Böhmermanns "Schmähgedicht" auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hatten sich zahlreiche mehr oder weniger prominente Deutsche aus Politik und Showbusiness berufen gefühlt, zu der Causa Stellung zu beziehen. Nur Jan Böhmermann selbst schwieg beharrlich – bis jetzt.
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In der kommenden Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" wird Böhmermann über sein Leben totaler Abschottung, seinen Twitter-Hilferuf an Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU), seine Rolle als Auslöser einer Staatskrise sowie seine Erwartungen an den Prozess, der auf ihn zukommt, sprechen.
Vorab hat die "Zeit" schon einmal eine zentrale Aussage Böhmermanns veröffentlicht – und die hat es in sich. Über Angela Merkels Aussage, sein Gedicht sei "bewusst verletztend" gewesen, urteilt der Moderator und Satiriker: "Die Bundeskanzlerin darf nicht wackeln, wenn es um die Meinungsfreiheit geht. Doch stattdessen hat sie mich filetiert, einem nervenkranken Despoten zum Tee serviert und einen deutschen Ai WeiWei aus mir gemacht."
Das komplette Interview erscheint am morgigen Mittwoch in der "Zeit".
Merkel gesteht Fehler im Umgang mit Böhmermann ein
Nachdem Angela Merkel sich früh zu Böhmermanns Gedicht eingelassen hatte, folgte Ende April die Kehrtwende: Das war im Rückblick betrachtet ein Fehler, räumte die Bundeskanzlerin im Umgang mit dem Satiriker ein.
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