Merkel: AfD "ohne Schaum vor dem Mund" begegnen

Berlin - CDU-Chefin Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt bei der Abgrenzung zur AfD auf eine inhaltliche Auseinandersetzung und einen Kurs der politischen Mitte. "Es gibt keinerlei neue Strategie", sagte sie am Dienstag. Die CDU habe gute Argumente, "uns mit anderen Meinungen, auch denen der AfD, auseinanderzusetzen, und zwar ohne jeden Schaum vor dem Mund und ohne Pauschalurteile".
Merkel sagte bei einem Auftritt in Berlin, die CDU müsse noch entschiedener die Aufgabe umsetzen, "aus uns selbst heraus darzustellen, was wir wollen, wohin wir gehen und welche Überzeugungen uns tragen". Aus der CDU-Spitze hieß es schon vor den Merkel-Äußerungen: "Es gibt keinen Kurswechsel." Die Debatte im Präsidium sei überinterpretiert worden. Der Merkel in einem, "Bild"-Bericht zugeschriebene Satz, die Union müsse verstärkt auch auf konservative Wähler rechts von der politischen Mitte zugehen, sei so nicht gefallen. Aus dem CDU-Präsidium hieß es, natürlich seien nicht alle Anhänger der AfD Rechtsradikale. Es gehe darum, "den Radius bei der Definition der politischen Mitte" möglichst groß zu halten.
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Merkel sprach sich in der Präsidiums-Sitzung dafür aus, sich sachlich und respektvoll mit der AfD auseinanderzusetzen. Die Union müsse Gegensätze überwinden und Brücken für abgewanderte Wähler bauen. Dies kann auch als Signal an die Schwesterpartei CSU gewertet werden, die immer wieder versucht, die AfD mit schlagzeilenträchtigen Forderungen auf Abstand zu halten.
CDU-Spitzenpolitiker hatten bereits am Montag eine klare Abgrenzung von der AfD deutlich gemacht. Generalsekretär Peter Tauber nannte sie eine "Anti-Deutschland-Partei, weil sie die Werte mit Füßen tritt, die unser Land groß, stark und erfolgreich gemacht haben."