Martin Schulz: Nur ausgebremst

AZ-Politikredakteur Tobias Wolf kommentiert Martin Schulz' Abwärtstrend.
Geht dem "Schulz-Zug" das Feuer aus? Nein, soweit ist es noch nicht. Zwar ist der anfängliche (teils übertriebene) Hype um den neuen SPD-Hoffnungsträger etwas verblasst. Mit dem Bundeswehr-Skandal, der Frankreich-Wahl, dem Israel-Eklat oder dem Erdogan-Referendum in der Türkei bestimmten in der jüngsten Vergangenheit andere Themen die Öffentlichkeit. Martin Schulz und seine Agenda der sozialen Gerechtigkeit rückten in den Hintergrund. Doch die politische Großwetterlage kann sich schnell wieder zugunsten des Sozialdemokraten drehen. Lokführer Schulz ist (vorerst) nur ausgebremst.
Die Wetterlage ändert sich rasch
Können die SPD-Spitzenkandidaten am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein beziehungsweise eine Woche darauf in Nordrhein-Westfalen die Landtagswahlen erfolgreich gestalten, wird das den "Schulz-Zug" schnell wieder befeuern.
Im Juni muss der SPD-Chef dann aber selbst nachlegen und im Wahlprogramm zeigen, was er Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrer CDU entgegenzusetzen hat.