Künftig gezielte Frühförderung von Flüchtlingen

Früher mussten sie oft Jahre warten, inzwischen dürfen Flüchtlinge bereits nach drei Monaten arbeiten. Das stellt auch für Jobvermittler eine neue Herausforderung dar.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein paar Flüchtlinge konnten bereits in den Arbeitsmarkt integriert werden. Voraussetzung sind ausreichende Deutsch-Kenntnisse.
dpa Ein paar Flüchtlinge konnten bereits in den Arbeitsmarkt integriert werden. Voraussetzung sind ausreichende Deutsch-Kenntnisse.

Früher mussten sie oft Jahre warten, bis sich ihnen die Türen zum deutschen Arbeitsmarkt öffneten. Inzwischen dürfen Flüchtlinge bereits nach drei Monaten arbeiten. Das stellt auch für Jobvermittler eine neue Herausforderung dar.

Nürnberg/Augsburg - Die frühe Job-Förderung von Flüchtlingen mit guten Anerkennungschancen soll künftig in allen deutschen Arbeitsagenturen zur Regel werden.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sollten entsprechend ausgebildete Asylbewerber ausgewählt und gezielt für den Arbeitsmarkt vorbereitet werden, sagte Bundesagentur-Vorstandsmitglied Raimund Becker der Deutschen Presse-Agentur.

Die Flüchtlingsbetreuer in den Arbeitsagenturen sollen dabei von den Erfahrungen eines am Jahresende auslaufenden Pilotprojekts profitieren, dem in neun Städten erprobten Projekts "Early Intervention".

 

Hundert konnten bereits eine Arbeit oder Ausbildung finden

 

Im Zuge dieses Projekts sind bis heute rund 1000 Flüchtlinge gezielt gefördert worden. Davon hätten rund zehn Prozent in eine Arbeit oder Ausbildung vermittelt werden können, berichtete Becker.

Lesen Sie hier: UN informiert: Weniger Flüchtlinge im Mittelmeer

Rund 300 würden über das Projektende hinaus weiter betreut. 67 Asylbewerber hätten eine Arbeit gefunden, 27 eine Berufsausbildung begonnen. "Bei deutschen Arbeitssuchenden wären zehn Prozent ein schlechtes Ergebnis. Aber bei Migranten sind zehn Prozent nicht schlecht", sagte Becker. Man brauche halt einen langen Atem.

 

Flüchtlingen Zeit geben, die deutsche Sprache zu lernen

 

Die bei dem Pilotprojekt gesammelten Erfahrungen seien bereits in die Arbeit der Arbeitsagenturen und Jobcenter eingeflossen. Gelernt habe man beispielsweise, dass die Flüchtlinge Zeit brauchten, um die deutsche Sprache zu lernen, sagte Becker. Klar geworden sei auch, dass nur wenige Flüchtlinge mit formalen Qualifikationen, etwa einem Gesellenbrief, nach Deutschland kämen.

Lesen Sie hier: Allein in Deutschland: Kommunen suchen Gasteltern für junge Flüchtlinge

"Trotzdem haben viele der Flüchtlinge Fähigkeiten und Talente", ist Becker überzeugt. Um beides herauszufinden, müssten Jobcenter und Betriebe bereit sein, auch mal unkonventionelle Wege zu gehen. Gefragt seien etwa Betriebspraktika, bei denen Flüchtlinge zeigen könnten, was sie alles beherrschen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.