Krim-Konflikt: Wir sind abhängig

Die Redakteurin Annette Zoch über den Krim-Konflikt: Der Westen muss langfristig mit Russland auskommen.
Annette Zoch |
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Scharfe Worte, handfeste Drohungen, stundenlange Telefonate, diplomatische Vorstöße: Es nützt alles nichts. Wladimir Putin zieht unerbittlich seine Machtdemonstration durch. Unter den ungläubigen Augen des Westens hat er längst Fakten geschaffen, die Krim steht unter nahezu vollständiger Kontrolle der russischen Armee.

Und was kann die Weltgemeinschaft dagegen tun? Es ist ein bitteres Eingeständnis, aber die Antwort lautet: nichts. Sicher: Sanktionen, den Ausschluss aus der G8, Visumsbeschränkungen, das Einfrieren russischen Oligarchen-Vermögens auf ausländischen Konten – all das würde Russland kurzfristig treffen. Wirtschaftlich unverwundbar ist das Land nicht, wie der Absturz der russischen Aktienmärkte gestern gezeigt hat.

Lesen Sie hier: Was bedeutet die Krise für die Wirtschaft?

Aber Wladimir Putin weiß ganz genau, dass die Staatengemeinschaft langfristig mit Russland auskommen muss. Erstens weil Europa vom russischen Gas abhängig ist. Etwa ein Viertel des Gases für das energiehungrige Westeuropa kommt aus Russland. Wo wollen wir so schnell Ersatz herbekommen? Zweitens brauchen Europa und die USA Russland für viele andere Baustellen auf der Welt: Ohne Moskau lässt sich weder in Syrien, noch im Atomstreit mit dem Iran irgendetwas erreichen. Wladimir Putin weiß das genau. Deshalb agiert er so ungerührt. Er kennt das ja schon: Auch nach dem russischen Einsatz in Georgien 2008 war der internationale Aufschrei groß. Passiert ist: nichts.

 

 

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