Krawalle bei AfD-Parteitag: Antidemokratische Aktionen
Drohungen per Mail, nächtlicher Telefonterror, persönliche Hausbesuche, „um über das Programm zu diskutieren“: Würden Rechtsradikale eine Liste mit Adressen von Grünen-Politikern ins Netz stellen (was sie übrigens immer wieder tun), schriebe man von „Nazi-Methoden“. Wer glaubwürdig bleiben will, muss die Aktion der Linksextremen genauso einsortieren.
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Die privaten Daten der Delegierten zu veröffentlichen, ist kriminell – und saublöd. Denn es nützt vor allem der AfD, die ihren Opfermythos pflegen und weiter gegen das angeblich „links-rot-grün verseuchte 68er-Deutschland“ agitieren kann.
Nein, die Auseinandersetzung mit der AfD sollte mit argumentativer Härte, aber stets in rechtsstaatlichen Bahnen erfolgen – und nicht durch digitale Schandgeigen, in die man Delegierte steckt.
Es ist das gute Recht eines jeden Bundesbürgers, sich einer (nicht verbotenen) politischen Partei anzuschließen – Punkt. Und friedliche Demonstrationen vor dem Veranstaltungsort sind das Recht von Andersdenkenden. Auch hier haben sich AfD-Gegner am Wochenende nicht mit Ruhm bekleckert, als sie mit brennenden Autoreifen die Zufahrtswege blockierten.
Es hätte Politikern anderer Parteien gut zu Gesicht gestanden, sich von solchen Antidemokratie Aktionen zu distanzieren.