Jagd auf Kouachi-Brüder: Neue Festnahmen

Wann schnappen sie die Täter? Nach dem Terror-Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris läuft die Jagd auf die Kouachi-Brüder. Die aktuellen Entwicklungen im Newsblog.
von  dpa/az
Die französische Polizei hat nach dem Terror-Anschlag auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" mittlerweile neun Verdächtige festgenommen
Die französische Polizei hat nach dem Terror-Anschlag auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" mittlerweile neun Verdächtige festgenommen © dpa

Paris/München - Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hat die Polizei inzwischen neun Verdächtige festgenommen. Das gab Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstagabend bekannt.

Die französische Polizei fahndet seit Mittwoch mit tausenden Beamten und Spezialkräften in mehreren Städten nach den Brüdern Said (34) und Chérif Kouachi (32).

Ein mutmaßlicher Helfer der beiden Brüder stellte sich nach knapp zwölf Stunden freiwillig der Polizei. Die Brüder sollen nach dem Attentat am Donnerstag eine Tankstelle überfallen haben und sich in einem Haus versteckt haben.

+++ Innenminister: Neun Verdächtige in Gewahrsam +++

Inzwischen hat die französische Polizei neun Verdächtige aus dem Umfeld der Attentäter festgenommen. Das gab Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstagabend bekannt. Am Morgen waren es laut Medienberichten erst sieben gewesen.

+++ Videografik: Anschlag auf "Charlie Hebdo" +++

Ein neues Video zeigt, wie der schreckliche Anschlag auf Charlie Hebdo abgelaufen ist. Hier gibt's die Video-Grafik:

 

+++ Mütter können Kinder nicht von Schule abholen +++

Die Beamten suchen derzeit im französischen Dorf Corcy nach den mutmaßlichen Tätern. "Die Mütter können ihre Kinder nicht von der lokalen Schule abholen", schreibt Twitter-User Frédéric Gouis

+++ Die Kouachi-Brüder: ISIS-Terroristen? +++

Die polizeibekannten mutmaßlichen Täter, die Brüder Said (34) und Chérif K. (32), sollen behauptet haben, zum Terrornetzwerk Al-Kaida zu gehören. Dennoch sei eine eindeutige Zuordnung etwa zu Al-Kaida, der radikal-islamischen Al-Nusra-Front oder dem Islamischen Staat (IS) derzeit nicht möglich, hieß es am Donnerstag von Sicherheitsexperten. Es gebe bei den Verdächtigen aber vielfältige Bezüge zu Syrien und dem Irak, wo derzeit die Terrormiliz IS stark ist.

+++ Nächstes «"Charlie Hebdo"-Heft mit Millionenauflage geplant +++

Die nächste Ausgabe des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" soll auch nach dem blutigen Anschlag auf die Redaktion in der kommenden Woche erscheinen. Das kündigte der Kolumnist des Magazins, Patrick Pelloux, am Donnerstag in Paris an. Geplant ist eine Veröffentlichung am Mittwoch, dem üblichen Erscheinungstag des religionskritischen Blattes. Der Verlag kündigte eine Auflage von einer Millionen Exemplaren an. "Charlie Hebdo" hat erscheint sonst mit rund 60 000 Exemplaren. Nach der Terrorattacke mit zwölf Toten hatten mehrere französische Medien Unterstützung für das Magazin zugesagt.

+++ Molotow-Cocktails und Dschihad-Flaggen im Pariser Fluchtauto gefunden +++

Die Polizei hat in dem am Mittwoch stehengelassenen Fluchtauto der mutmaßlichen Attentäter in Paris Molotowcocktails und Dschihad-Flaggen gefunden. Es gehe um etwa zehn Brandsätze und Fahnen, mit denen zum Heiligen Krieg aufgerufen werde, zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag eine Quelle, die mit der Untersuchung vertraut ist.

Das zeige, wie radikalisiert die Terroristen seien und dass sie möglicherweise weitere Taten geplant hätten. Bei ihrer Flucht hätten die Attentäter am Mittwoch ihr Auto im Nordosten von Paris stehengelassen, nachdem sie mit einem anderen Wagen zusammengestoßen seien.

+++ Täter in Haus verschanzt +++

Kommt es jetzt zum Showdown? Laut TV-Sender France 3 haben sich die Kouachi-Brüder in Crépy-en-Valois verschanzt. Spezialeinheiten positionieren sich.

+++ Straßensperren, Hubschrauber, Spezialeinheiten: Sind die Brüder auf dem Weg zurück nach Paris? +++

Nach der Nachricht zum Überfall auf die Tankstelle gibt es Meldungen, dass die Kouachi-Brüder wieder zurück auf dem Weg nach Paris sind. Straßensperren wurden errichtet, Spezialeinheiten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen. Das Auto der Verdächtigen soll entdeckt worden sein.

+++ Penzberger Imam: Aktiver gegen Islamisten stellen +++

Viele Muslime in Bayern sind erschüttert über den islamistischen Anschlag auf ein Satiremagazin in Frankreich. Einige fürchten nun auch Auswirkungen bei uns. Die Muslime müssten sich Islamisten entschiedener entgegenstellen, fordert der Imam Benjamin Idriz. Hier geht's zur Meldung.

+++ Entbrennt neuer Islam-Hass? +++

Nach dem Terroranschlag auf das religionskritische Satiremagazin "Charlie Hebdo.

+++ Benzin und Essen gestohlen +++

Nach Internetberichten des Magazins "Le Point" und anderer Medien könnten die mutmaßlichen Attentäter von Paris bei ihrer Flucht einen Überfall auf eine Tankstelle in dieser Region verübt haben. Bei dem Raub an einer Nationalstraße stahlen zwei maskierte Männer Benzin und Essbares. Dann flohen sie, hieß es in den Berichten.

 

+++ Panzerfaust: Mutmaßliche Täter schwer bewaffnet +++

Laut Augenzeugen sollen die Kouachi-Brüder schwer bewaffnet sein. Die beiden Tatverdächtigen im "Charlie-Hebdo"-Massaker sollen Schnellfeuerwaffen mit sich führen, heißt es. Angeblich sollen die mutmaßlichen Täter auch eine Panzerfaust dabei haben.

+++ Tankstelle mit Kalashnikow überfallen +++

Wie Focus.de mit Berufung auf "L'Union" berichtet, sollen die gesuchten Kouachi-Brüder nordöstlich von Paris eine Tankstelle überfallen haben. Ein Großaufgebot der Polizei soll vor Ort sein und es sollen Schüsse aus einem Maschinengewehr gefallen sein. Die Brüder sind angeblich weiter auf der Flucht.

+++ Chérif Kouachi: Ein Rap-Fan, der hübschen Mädchen nachstellte +++

Bevor Cherif K. im 19. Arrondissement von Paris den religiösen Unterweisungen von Benyettou folgte, war er nach Informationen von "France 3" ein wenig frommer Rap-Fan, der hübschen Mädchen nachstellte. Hier gibt's den Hintergrund zu beiden mutmaßlichen Tätern.

+++ Kouachi-Brüder an Tankstelle gesehen +++

Ein Tankstellenbesitzer bei dem Ort Villers-Cotterêt habe die maskierten und bewaffneten Männer eindeutig erkannt, wie französische Medien berichten.

+++ Mutmaßliche Täter aufgespürt +++

Wie die Nachrichtenagentur AFP vermeldet, sollen die mutmaßlichen Täter aufgespürt worden sein. Die Information soll von den Ermittlern stammen.

+++ Beifall für Attentat: Radikale Muslime loben Mord-Anschlag"

Der Anschlag auf das französische Satiremagazine "Charlie Hebdo" in Paris findet unter radikalen Muslimen im Internet großen Beifall. Im Kurznachrichtendienst Twitter wurden die Attentäter als Helden gefeiert. "Möge Allah unsere französischen Brüder belohnen", schrieb ein Nutzer mit dem Namen "Abu Dujana". Am Donnerstag kursierte auch ein Youtube-Film, in dem Bilder von der Bluttat mit religiösen Sprechgesängen unterlegt sind. Dschihadisten benutzen diese Art von Musik üblicherweise für ihre Terrorvideos. Das Video trägt den Titel "Oh, einsamer Wolf, zögere nicht" - was als Aufforderung an Nachahmungstäter zu verstehen ist. Neben dem Titel steht der Name der Terrormiliz Islamischer Staat. Hier geht's zur Meldung.

+++ Papst twittert zu "Charlie Hebdo" +++

Der Papst hat auf Twitter einen eigenen Hashtag für die Opfer des Attentats auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" geschaffen. Franziskus veröffentlichte am Donnerstag in dem sozialen Netzwerk das Zeichen #PrayersforParis (Beten für Paris), unter dem Kommentare zu dem Anschlag einlaufen. Hier geht's zur Meldung

+++ Rache für "Charlie Hebdo"? Muslimische Einrichtungen in Frankreich angegriffen +++

Angriffe auf Moscheen in zwei Gemeinden in Frankreich: In Mans und in Port-la-Nouvelle sollen in der Nacht Gebetsräume beschossen worden sein. Diese Information stammt laut n-tv.de von den zuständigen Staatsanwaltschaften. Verletzt wurde aber niemand.

+++ Marine Le Pen will nach Attentat über Todesstrafe abstimmen lassen +++

Die Chefin der rechtsextremen Front National (FN), Marine Le Pen, hat erneut ein Referendum über die Todesstrafe in die Debatte gebracht. Sie wolle eine Abstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe vorschlagen, sollte sie (2017) zur Staatspräsidentin gewählt werden, bekräftigte Le Pen am Donnerstag gegenüber dem Sender France 2. Die Franzosen sollten die Möglichkeit haben, darüber zu entscheiden. Sie persönlich halte es dabei für notwendig, dass die Todesstrafe für die abscheulichsten Verbrechen zum "juristischen Arsenal" gehören sollte, sagte Le Pen nach dem Attentat gegen das Magazin mit zwölf Toten.

+++ Nach neuen Schüssen: Polizistin tot +++

Nach den neuen Schüssen auf Beamte am Donnerstag in Paris ist die schwer verletzte Polizistin gestorben. Das berichtet "Le Figaro". Ein Zusammenhang mit den Angriffen auf "Charlie Hebdo" soll aber nicht bestehen.

+++ Kouachi-Brüder wurden vor dem Anschlag überwacht +++

Die beiden gesuchten Tatverdächtigen des Anschlags auf das religionskritische Satiremagazin "Charlie Hebdo" sind nach Angaben des Pariser Innenministers Bernard Cazeneuve überwacht worden. Dabei habe es allerdings keinerlei Hinweise auf einen bevorstehenden Terrorakt gegeben, gegen die Männer habe es auch kein juristisches Verfahren gegeben, sagte Cazeneuve am Donnerstag dem Sender Europe 1. "Wir treffen hundertprozentig Vorsichtsmaßnahmen, ein Null-Risiko gibt es aber nicht", fügte Cazeneuve an. Die derzeitige Risikolage könne auch zu anderen Gewalttaten führen, warnte der Innenminister.

+++ Explosion in Moschee +++

In einem Restaurant nahe einer Moschee von Villefranche-sur-Saône ist es zu einer Explosion gekommen. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Angaben aus Justizkreisen niemand. Ob die Explosion im Zusammenhang mit dem gestrigen Attentat auf "Charlie Hebdo" steht, ist zunächst unklar.

+++ Neue Schüsse in Paris - Wohl kein Zusammenhang mit "Charlie Hebdo"

Nach neuen Informationen wird wohl kein Zusammenhang zwischen den Schüssen auf zwei Polizisten am Donnerstagvormittag und dem Terror-Anschlag auf "Charlie Hebdo" vermutet.

+++ Wieder Schüsse in Paris - Polizistin schwer verletzt +++

Am Morgen nach dem blutigen Anschlag erschüttert eine weitere Schießerei die französische Hauptstadt. In der Gemeinde Montrouge, südlich von Paris wurde eine Polizistin niedergeschossen. Noch ist unklar, ob der Vorfall in Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf "Charlie Hebdo" steht. Hier geht's zur Meldung!

+++ Mutmaßlicher Helfer stellt sich +++

Der 18-jähriger mutmaßliche Helfer sei in der Kleinstadt Charleville-Mézière nahe der belgischen Grenze in Polizeigewahrsam, hieß es am frühen Donnerstagmorgen in übereinstimmenden Medienberichten. Er heiße Hamyd M. und soll seine Unschuld beteuert haben. Er habe sich gestellt, weil sein Name in den sozialen Netzwerken genannt worden sei. Mitschüler in Charleville-Mézière sollen Medien zufolge erklärt haben, er sei am Morgen in der Schule gewesen.

Lesen Sie hier den AZ-Kommentar: Ein Anschlag auf die Freiheit

Said und Chérif K. sollen am Mittwochvormittag schwarz vermummt die Redaktion des Magazins mitten in der Hauptstadt gestürmt und unter anderem mit einer Kalaschnikow um sich geschossen haben. Im Kugelhagel waren zwölf Menschen getötet worden, darunter acht Journalisten. Elf Menschen wurden verletzt.

Lesen Sie hier: Terror-Anschlag in Paris: Stimmen und Reaktionen

"Charlie Hebdo" war mehrfach wegen Mohammed-Karikaturen in die Kritik geraten und angefeindet worden. Erst am Dienstag hatte die Zeitschrift eine Karikatur veröffentlicht, auf der ein islamistischer Terrorist mit einer umgehängten Kalaschnikow auf dem Rücken sagt: "Noch immer kein Attentat in Frankreich, aber man darf sich ja bis Ende Januar was wünschen."

Mehrere französische Blätter druckten am Donnerstag eine fast schwarze Seite Eins. Die eher linke "Libération" schrieb auf schwarzem Grund: "Nous sommes tous Charlie" (Wir sind alle Charlie). Die konservative Zeitung "Le Figaro" titelt: "La Liberté assassiné" (Die ermordete Freiheit). Das Blatt "Le Parisien" schrieb auf der Eins: "Ils ne tueront pas la liberté" (Sie werden die Freiheit nicht töten).

 

 

 

Eine Reihe deutscher Zeitungen druckte Mohammed-Karikaturen und andere religionskritische "Charlie Hebdo"-Zeichnungen nach. Unter der Schlagzeile "Vive la liberté" ("Es lebe die Freiheit") bestreitet die Berliner Zeitung "B.Z." die gesamte Titelseite ihrer Donnerstagausgabe mit Titelbildern des Magazins. "Wir veröffentlichen die Satire von Charlie Hebdo aus Respekt vor den Ermordeten, die die Meinungsfreiheit verteidigten", heißt es in einer Erklärung der Zeitung an ihre Leser. Auch andere Blätter zeigen Zeichnungen.

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