IS-Geisel: So grausam war es mit "Dschihadi John"

Javier Espinosa war sechs Monate eine Geisel des IS. Jetzt bricht er sein Schweigen und berichtet von den grausamen Foltermethoden und wie "Dschihadi John" ihn die Schmerzen einer Enthauptung hat spüren lassen.
von  dpa
Der spanische Journalist Javier Espinosa (l.) war sechs Monate lang eine Geisel von IS-Killer Dschihadi John
Der spanische Journalist Javier Espinosa (l.) war sechs Monate lang eine Geisel von IS-Killer Dschihadi John © dpa/az

Der Spanier Javier Espinosa war sechs Monate eine Geisel des IS. Jetzt bricht er sein Schweigen und berichtet von den grausamen Folter- und Hinrichtungsmethoden und wie "Dschihadi John" ihm die Schmerzen einer Enthauptung hat spüren lassen.

London - Schläge, Psychoterror und ständige Angst: Ein Journalist hat vom grausamen Alltag in der Gefangenschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) berichtet. Der Dschihadi John genannte IS-Kämpfer, der inzwischen als Brite Mohammed Emwasi identifiziert ist, habe ihm Klingen an den Hals gehalten und die Schmerzen einer Enthauptung ausgemalt, schreibt der Spanier Javier Espinosa in der "Sunday Times". Der Reporter der spanischen Zeitung "El Mundo" war vor einem Jahr nach mehr als sechsmonatiger Geiselhaft in Syrien von seinen Kidnappern freigelassen worden.

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Er habe nicht früher über die Zeit als IS-Geisel sprechen können, da die Islamisten gedroht hätten, sonst Geiseln zu töten. "Die Beatles — so nannten wir die drei britischen Kämpfer, die uns bewachten — liebten dieses Theater", schreibt Espinosa über Scheinhinrichtungen mit Schusswaffen und Beschreibungen der Hinrichtungen.

Den Geiseln seien Fotos bereits getöteter Gefangener gezeigt worden. Durch die Zellenwände hätten sie nächtelang Schreie und Schläge sowie vereinzelte Schüsse gehört. Espinosa gehörte seinem Bericht zufolge zu einer Gruppe von 23 Gefangenen. Während seiner Gefangenschaft lernte er Alan Henning, James Foley und Peter Kassig kennen, die inzwischen ermordet wurden.

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