Neues ISIS-Video: Peter Kassig enthauptet
Tunis - Wie mehrere Medien berichten, ist der Entwicklungshelfer Peter Kassig, der im Oktober 2013 verschleppt wurde, tot. Ein neues Video der Terrormiliz "Islamischer Staat" zeige den abgetrennten Kopf des ehemaligen US-Elitesoldaten. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Bernadette Meehan, erklärte dazu am Sonntag: "Die Geheimdienste arbeiteten auf Hochtouren, um die Echtheit des Videos zu ermitteln." Sie fügte hinzu: "Falls sich die Angaben bestätigen sollten, sind wir erschüttert über die brutale Ermordung eines unschuldigen amerikanischen Entwicklungshelfers und drücken seiner Familie und seinen Freunden unser tiefstes Mitgefühl aus."
In dem Video werden auch weitere Enthauptungen gezeigt. Ein vermummter Dschihadist richtet in englischer Sprache eine Botschaft an US-Präsident Barak Obama, in der er sagt, dass den US-Truppen ähnliches widerfahren werde. Erneut machte die Terrorgruppe ihre Expansionsansprüche deutlich: auf Saudi-Arabien, Libyen oder auch Europa.
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Kassig leistete nach Angaben der "Washington Post" Armeedienst und war Mitglied des bekannten 75. Ranger Regiments. Der Infanterist habe mit seiner Einheit von April bis Juli 2007 im Irak gedient. Nach seinem ehrenhaften Ausscheiden aus dem Armeedienst aus medizinischen Gründen habe Kassig begonnen, Politikwissenschaft zu studieren, berichtete das Blatt weiter. Demnach reiste er während seiner Semesterferien in den Nahen Osten. Später hatte er in der Türkei eine Hilfsorganisation für die Opfer des syrischen Bürgerkriegs gegründet, ehe er in Dair as-Saur im Osten des Landes in die Hände der Islamisten fiel. Der aus Indianapolis (Indiana) stammende Kassig trat während seiner Gefangenschaft zum Islam über, wie der Sender CNN berichtete.
Zuletzt wurde Kassig auf einem vorangegangenen IS-Video zu sehen, als die Terroristen die Hinrichtung des Briten Alan Henning dokumentierten. Damals drohten die IS-Kämpfer auch Kassig umzubringen. Die Eltern des 26-Jährigen hatten sich in einer ergreifenden Video-Botschaft an seine Kidnapper gewandt und um dessen Freilassung gefleht.
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