Handy am Steuer: Gibt's dafür bald Fahrverbot?

Alexander Dobrindt fordert strengere Strafen im Straßenverkehr. Die Grünen ziehen mit.
az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das Bußgeld für Handynutzung am Steuer könnte bald erhöht werden. (Symbolbild)
dpa/Monika Skolimowska Das Bußgeld für Handynutzung am Steuer könnte bald erhöht werden. (Symbolbild)

Berlin - Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plant laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung nicht nur, das Bußgeld für die Handynutzung während des Fahrens zu erhöhen (das kostet momentan 60 Euro, soll aber auf 100 Euro ansteigen). Er liebäugelt auch damit, dass Verkehrsteilnehmer, die andere gefährden, indem sie während des Lenkens am Smartphone telefonieren oder tippen, ein einmonatiges Fahrverbot aufgebrummt bekommen sollen. Das jetzige Verbot werde schlicht nicht ernst genommen, so die Begründung für den Vorstoß des Bundesverkehrsministers.

Burka-Verbot für Autofahrerinnen

Außerdem will Dobrindt ein Burka-Verbot für Autofahrerinnen. Diese Forderung stammt ebenfalls aus dem Entwurf des Verkehrsministeriums, der der "Saarbrücker Zeitung" vorliegt. Autofahrern soll demnach die Verhüllung des Gesichts während der Fahrt verboten werden. Verstöße sollen demnach mit 60 Euro geahndet werden. Als Grund wird genannt, dass Verkehrsdelikte immer öfter automatisiert erfasst werden. Wenn das "ganze Gesicht oder wesentliche Teile" verdeckt würden, werde die Ahndung erschwert.

Die Grünen fordern dagegen härtere Strafen für Raser. Bei Überschreiten des zulässigen Höchsttempos oder bei illegalen Rennen sollte auch die "Einziehung von Tatfahrzeugen" ermöglicht werden, heißt es in einem Antrag der Bundestagsfraktion, über den zuerst die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtete.

Rasern solle außerdem ein Fahrverbot von bis zu zwölf Monaten angedroht werden. Bisher sieht das Straßenverkehrsgesetz bis zu drei Monate vor. Fraktionschef Anton Hofreiter sagte der Zeitung: "Gerade Kinder und ältere Menschen müssen wir vor hemmungslosen Rasern schützen."

Haftstrafen für Raser

Auf stärkere Abschreckung zielt auch eine vom Bundesrat angestoßene Initiative, die die Große Koalition bis zur Bundestagswahl umsetzen will. Rasern sollen bis zu zwei Jahre Haft drohen, wenn sie das erlaubte Tempo "erheblich, grob verkehrswidrig und rücksichtlos" überschreiten.

Wer illegale Rennen veranstaltet oder daran teilnimmt, soll mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden, wenn jemand schwer verletzt oder getötet wird.

Lesen Sie auch: AZ-Kommentar - Das Auto als Mordwaffe

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.