Gambias Ex-Präsident leert Staatskasse vor dem Abflug

Gambias entmachteter Staatschef Yahya Jammeh hat vor seinem Abflug ins Exil noch einmal kräftig in die Staatskasse gegriffen.
von  dpa
Anhänger verabschiedeten Jammeh auf dem Flughafen Banjul - einige unter Tränen.
Anhänger verabschiedeten Jammeh auf dem Flughafen Banjul - einige unter Tränen. © Jerome Delay/dpa

Dakar - Vor seinem Abflug ins Exil hat Gambias entmachteter Staatschef Yahya Jammeh noch einmal kräftig in die Staatskasse gegriffen. Wie am Sonntagabend aus dem Stab seines Amtsnachfolgers Adama Barrow verlautete, soll Jammeh in der Zeit nach seiner Wahlniederlage im Dezember und während des Streits um die Amtsübergabe mindestens 12 Millionen US-Dollar (11,2 Mio Euro) von der Zentralbank Gambias erhalten haben.

Jammeh hatte Gambia am Samstag verlassen und traf am Sonntag in seinem Exil im zentralafrikanischen Staat Äquatorialguinea ein. Anhänger verabschiedeten Jammeh auf dem Flughafen Banjul am Samstag - einige unter Tränen. Sein Gepäck wurde mit einem zweiten Flugzeug transportiert. Anhänger seines Nachfolgers Barrow kritisierten, dass Jammeh seine "Beute" in einer extra Maschine außer Landes bringen dürfe.

Präsident seit 22 Jahren: Letzter Vermittlungsversuch für friedliche Lösung in Gambia

Jammeh hatte den kleinen westafrikanischen Staat 22 Jahre mit harter Hand regiert. Nach seiner Abwahl am 1. Dezember vergangenen Jahres hatte sich der bisherige Präsident geweigert, seine Niederlage einzugestehen und sein Amt zu räumen. Erst angesichts der Drohung einer Entmachtung durch 7000 Mann starke Interventionstruppen aus Nigeria, Ghana, Togo und dem Senegal sowie nach Marathonverhandlungen mit Vertretern anderer westafrikanischer Staaten steuerte er um.

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