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Flüssiggas-Deal mit den USA: Kein Grund zum Jubeln

Der AZ-Korrespondent über den Flüssiggas-Deal mit den USA.
Marcus Sauer |
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Dass der russische Präsident Wladimir Putin sich sein Erdgas künftig in Rubel bezahlen lassen will, zeigt: Er ist fest entschlossen, Energie als Waffe einzusetzen - und es ist nicht auszuschließen, dass er Deutschland und Europa zumindest zeitweise den Hahn zudreht.

Da ist es eine gute Nachricht, dass US-Präsident Joe Biden der EU zugesagt hat, Milliarden Kubikmeter Flüssiggas nach Europa zu liefern. Und auch Wirtschaftsminister Robert Habeck konnte am Freitag Fortschritte in dem Bestreben verkünden, sich aus der russischen Umklammerung zu befreien.

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Was allerdings nicht über einige Wermutstropfen hinwegtäuschen kann: Die zusätzlichen Importe aus den USA machen, sofern sie überhaupt zustande kommen und die nötigen Transportkapazitäten zur Verfügung stehen, in diesem Jahr nur etwa ein Zehntel des aus Russland importieren Gases aus.

Außerdem: Statt des Pipeline-Gases bringen demnächst mit Schweröl betriebene Supertanker LNG-Gas vom Golf und Fracking-Gas aus den USA nach Europa. Ein Grund zum Jubeln ist das wahrlich nicht. Gewiss auch nicht für den grünen Klimaschutz-Minister.

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8 Kommentare
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  • Perlacher am 28.03.2022 00:51 Uhr / Bewertung:

    Ein Flüssiggas-Deal mit den USA wäre schon vor Jahren eine Option gewesen, um sich nicht gar so abhängig von Russland zu machen! Russisches Gas war immer schon angesichts der umweltverachtenden Produktion in Russland auch schmutziges Gas und nicht umweltfreundlicher als das vielfach bekämpfte Fracking Gas. Russlands Gas ist vor allem blutiges Gas! Ein Gutes hat die ganze Situation, unsere bräsigen Politiker sind endlich aufgewacht!

  • Alois Hingerl am 27.03.2022 19:46 Uhr / Bewertung:

    Sehr geehrter Kommentator, anstatt hier die allgenmeinen Platitüden loszulassen, sollten wir uns mal wieder einige Alternativen in Erinnerung bringen. Es gibt die Möglichkeiten von Erdgaserzeugeung (Methan) die ökologisch sind. Wenn schon notwendige Stromtrassen verhindert werden, wie wäre es den Strom aus leerlaufenden Offshore Windpaks dazu zu nutzen. Es gibt die Möglichkeiten Methan (Erdgas) aus Co2 oder Algen usw. zu erzeugen. Und zwr dort, wo der Strom entsteht. Wie wäre es, Methen oder Wasserstoff an der Nord- oder Ostseeküste zu erzeugen und in das bestehende Gasnetz einzuspeisen. Vorerst mal ohne die Bedenken wie Wirkungsgrad u.ä.. Zudem könnten Biogasanlagen gefördert werden, nach dem Motto "Scheiße zum Heizen" O;). Es gbe soviele Alternativen zur Gaserzeugung, unsere Staatslenker und sonstige "Klimaschützer" müssten einfach nur über ihren Tellerrand hinausblicken. Ja, es wird vielleicht Rückschläge geben, aber auf die PERFEKTE Lösung zuwarten ist FALSCH!!!

  • Himbeergselchts am 27.03.2022 17:06 Uhr / Bewertung:

    Außer dem Klimaaspekt bleibt noch, eine Wiederholung von Abhängigkeiten zu vermeiden.
    Packt endlich an was vor allem die Union viele Jahre ignoriert und unterbunden hat: erneuerbare Energien.

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