Kommentar

FDP: Ein Opfer von Berlin

Die bayerische FDP verpasst den Einzug in den Landtag deutlich - die AZ-Politik-Vize sagt: Das hat vor allem mit Berlin zu tun.
Lisa Marie Albrecht
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FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen reagiert am Abend der Landtagswahl auf die Prognose.
FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen reagiert am Abend der Landtagswahl auf die Prognose. © Stefan Puchner/dpa

Diesmal hat alles Zittern nichts genützt: Während es bei der letzten Landtagswahl gerade so noch reichte, erhält die FDP in Bayern gerade einmal drei Prozent der Stimmen. Nun heißt es also für die bayerischen Liberalen: Abschied nehmen aus dem Parlament. Aller Optimismus des Spitzenkandidaten Martin Hagen bis zur letzten Minute war vergebens. Hagen trägt, wenn man ehrlich ist, wahrscheinlich nicht den Löwenanteil der Schuld für diese bittere Niederlage, sondern gilt als versierter, fleißiger Politiker - obgleich es sicherlich taktisch nicht klug war, beim Thema Migration auf den letzten Metern noch den Ton zu verschärfen.

Spitzenkandidat Martin Hagen: Rücktritt?

Der ein oder andere rechnete damit, dass Hagen noch am Wahlabend seinen Rücktritt verkündet. Dieser Schritt blieb aus, der Parteichef ließ seine politische Zukunft zunächst offen und verkündete lediglich, er werde als Landesvorsitzender, Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat "natürlich die Verantwortung" übernehmen. Allerdings würde sein Weggang eine personelle Lücke hinterlassen, für die es auf den ersten Blick keinen Kandidaten (geschweige denn eine Kandidatin) gebe, die sich einem sofort aufdrängen würde.

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Hauptsächlich dürfte Hagens Partei ein Opfer von Berlin geworden sein: Im Bund gelten die Liberalen als Opposition innerhalb der Regierung, als Verweigerer - siehe etwa das Debakel um die Kindergrundsicherung. Auch Christian Lindners rigorosen Sparkurs nehmen ihm viele übel. Das hat wohl auf den Freistaat abgefärbt und das Worst-Case-Szenario für die Liberalen Wirklichkeit werden lassen. Auch sie zählen zu den Ampel-Verlieren.

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  • Perlacher am 13.03.2024 08:03 Uhr / Bewertung:

    Die FDP lässt sich als Steigbügelhalter für grün/rote Politik missbrauchen! Das kostet dieser Partei den letzten Kredit der eigenen Stammwähler!

  • Perlacher am 18.01.2024 02:21 Uhr / Bewertung:

    Die Totenglocken für die FDP wurden schon öfters geläutet, aber jetzt ist es wirklich bald soweit! Von ihrer Mitbeteiligung an der Ampel-Regierung, wird sich die FDP nicht mehr erholen, weil sie damit einen großen Teil ihrer Stammwähler verloren hat! Für die FDP werden alle Wahlen 2024/2025 desaströs ausgehen! Diese Partei wird in Zukunft für Regierungskoalitionen nicht mehr in Frage kommen, weil sie nicht mal die 5% Hürde überspringen kann!

  • Wolff am 11.10.2023 11:19 Uhr / Bewertung:

    Von der FDP hört man doch auch nur, dass kein Geld da ist, dass aber auf keinen Fall irgendeine Steuer für Reiche, Stinkreiche und Superreiche erhöht werden darf. Nur die arbeitende Mitte mit Autosteuerabzug darf grenzenlos blechen. Wer braucht sowas?

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