Einigung auf Waffenstillstandsabkommen im Südsudan

Ein Waffenstillstandsabkommen erlaubt dem geschundenen Südsudan Hoffnung. Doch die Bürgerkriegsparteien haben schon häufiger Papiere unterzeichnet. Wird der Friede dieses Mal halten?
dpa |
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Addis Abeba - Im Bürgerkriegsland Südsudan sollen ab Heiligabend auf unbestimmte Zeit die Waffen schweigen. Zudem soll humanitären Helfern Zugang zu allen umkämpften Gebieten gewährt werden.

Darauf verständigten sich die Konfliktparteien nach viertägigen Verhandlungen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Der äthiopische Außenminister Workineh Gebeyehu sprach bei der Unterzeichnung des Abkommen von einem "Weihnachtsgeschenk für die Menschen im Südsudan". Die Kriegsparteien hatten sich in dem seit 2013 schwelenden Bürgerkrieg jedoch bereits öfter auf Waffenstillstände geeinigt, die später wieder gebrochen wurden.

"Der wirkliche Test der Entschlossenheit zum Frieden liegt in konkreten Handlungen, um die Waffen zum Schweigen zu bringen", mahnte der Chef der Kommission der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki. Eine Fortsetzung der bisherigen tragischen Entwicklung im Südsudan sei "weder moralisch noch politisch akzeptabel". Die AU hatte zu Beginn der viertägigen Verhandlungen unter Vermittlung des ostafrikanischen Regionalblocks IGAD an die Kriegsparteien appelliert, den seit vier Jahren währenden "Albtraum" für die Bürger des Südsudans zu beenden.

Waffenstillstand tritt ab dem 24. Dezember in Kraft

Der Waffenstillstand soll nun eine Minute nach Mitternacht (Ortszeit) am 24. Dezember in Kraft treten. Alle Kampfhandlungen sollen eingestellt werden, genauso wie Truppenbewegungen und Munitionskäufe, wie es in dem Abkommen vom Donnerstagabend heißt. Die Zivilbevölkerung müsse beschützt werden. Das Abkommen wurde von den wichtigsten Konfliktparteien unterzeichnet.

Im August 2015 hatten Präsident Salva Kiir und sein Widersacher Riek Machar nach intensiver internationaler Vermittlung ein umfassendes Friedensabkommen unterzeichnet, das auch eine Teilung der Macht vorsah. 2016 brachen jedoch in der Hauptstadt Juba neue Kämpfe aus, Machar floh außer Landes, die Kämpfe begannen erneut.

Der ölreiche Südsudan, das jüngste Land der Welt, erlangte 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan. Ende 2013 brach jedoch ein Bürgerkrieg zwischen den Anhängern Kiirs vom Volk der Dinka und den Truppen seines früheren Stellvertreters Machar vom Volk der Nuer aus. Seither kamen Zehntausende ums Leben. Rund vier Millionen Menschen - ein Drittel der Bevölkerung - sind vor der Gewalt geflohen. Wegen Gewalt und Vertreibung ist auch die Landwirtschaft in weiten Teilen des Landes zusammengebrochen. Knapp fünf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Lebensmittelhilfe angewiesen. In der ersten Jahreshälfte gab es in Teilen des Landes eine Hungersnot.

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