Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud bei Razzia getötet!

Der Drahtzieher der Pariser Terroranschlage Abdelhamid Abaaoud ist tot! Das bestätigte die Pariser Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Am Mittwochabend hatten mehrere Medien schon vom Tod Abaaouds berichtet.
von  az/dpa

Der Drahtzieher der Pariser Terroranschlage Abdelhamid Abaaoud ist tot! Das bestätigte die Pariser Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Am Mittwochabend hatten mehrere Medien schon vom Tod Abaaouds berichtet.

Paris - Abdelhamid Abaaoud ist tot! Was am Mittwoch noch Spekulation war, ist einen Tag später von der Pariser Staatsanwaltschaft, nach der Untersuchung der Leiche, bestätigt worden. Der, von Löchern durchsiebte, Leichnam konnte nun eindeutig dem 28-jährigen Belgier zugeordnet werden. Bei der toten Terroristin, die sich während des Zugriffs mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft sprengte, soll es sich um die Cousine Abaaouds handeln.

Schon am Mittwoch berichtete, die "Washington Post" davon, dass der Drahtzieher der französichen Terroranschläge Abdelhamid Abaaoud bei der Razzia in Saint-Denis getötet wurde. Die entsprechenden Informationen stammten von zwei Geheimdienstmitarbeitern. Der Pariser Staatsanwalt Francois Molins wollte sich bei der Pressekonferenz am Mittwochabend noch nicht dazu äußern, so sagte er nur, dass sich Abaaoud nicht unter den acht Festgenommenen befunden hat. Auch der international gesuchte Terrorverdächtige Salah Abdeslam sei nicht darunter.

Die französische Zeitung "Le Parisien" berichtet, dass bei der Razzia möglicherweise noch ein "dritter Terrorist" getötet wurde - für das französische Innenministerium sei dies "nicht ausgeschlossen". Die Untersuchungen würden sich anhand der zerstückelten und "durchsiebten" Körperteile als schwierig gestalten.

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Zudem ist Paris möglicherweise einem weiteren Terroranschlag entgangen. Die während einer Anti-Terror-Aktion in Saint-Denis überwältigte Gruppe sei bereit gewesen zu gewissen terroristischen Aktionen, sagte Molins. "Eine neue Gruppe von Terroristen wurde neutralisiert und wir nehmen an, dass sie zur Tat schreiten wollten."

Abaaoud soll sich auch nach den Anschlägen am Freitag weiter in Frankreich aufgehalten haben. Der Staatsanwalt dazu in der Pressekonferenz: "Laut einer Zeugenaussage vom 16. November befand sich Abdelhamid Abbaaoud zu diesem Zeitpunkt auf französischem Boden. Deswegen entschieden wir uns für den Zugriff." Die Spezialeinheit schoss mit rund 5000 Schuss gegen die gepanzerte Tür, das betreffende Haus ist komplett verwüstet und nach Angaben der Ermittler auch einsturzgefährdet.

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Die französische Polizei hatte aus abgehörten Telefonaten Hinweise erhalten, dass sich der Drahtzieher der Terrorserie mit 129 Todesopfern vom Freitag, in der Wohnung in Saint-Denis aufhalten könnte. Der meistgesuchte Islamist Belgiens, der für den IS in Syrien gekämpft haben soll, lebte früher in der Brüsseler Islamistenhochburg Molenbeek.

Zudem teilte Molins mit, dass die Pariser Attentäter wohl per SMS kommuniziert haben. So wurde ein Handy mit der Textnachricht "Wir legen los, wir fangen an" in einem Mülleimer nahe der "Bataclan"-Konzerthalle gefunden. Nun muss man feststellen, wer der Adressat der Nachricht sei.

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