Axt-Mann trifft Spiderman: Wahlkampf im niveaufreien Raum
Dieses Jahr darf offenbar jeder Mal: Nachdem die AfD sich erst mit Burka und Bacon blamierte, die CDU sich dann mit #fedidwgugl der Lächerlichkeit preisgab (siehe unten), sind nun die Roten dran. SPD und Linke zeigen, dass auch sie auf der nach unten offenen Wahlkampfniveau-Skala gerne mitmischen wollen.
Berlin – Trump-Kritik ist nicht nur oft angebracht, sondern auch sehr gesellschaftsfähig – warum also nicht darüber um die Gunst der Wähler buhlen? Allerdings ist es natürlich nicht ganz einfach, als Nordfriese aus dem Wahlkreis Husum globalpolitische Statements abzugeben, die über die Ortsgrenze hinaus Beachtung finden. Dem SPD-Kandidaten Matthias Ilgen ist das jedoch spielend leicht gelungen – wenn auch vielleicht nicht mit dem gewünschten Effekt.
"America First? Ilgen Förster!" lautet sein Slogan, zu dem er eine Axt in Richtung eines Baums mit Trump-Konterfei schwingt. Die aberwitzige Szene wird durch Ilgens Blick abgerundet, der das Niveau-Limbo des Bundestagswahlkampfs perfekt widerspiegelt. Der Husumer Wikinger mit rotem Jacket – dagegen wirkt sogar die Trump-Eiche staatsmännisch.
Falls man sich im Wahlkampfbüro Ilgen nun fragt, ob es nicht doch besser gewesen wäre, das klassische Motiv mit Schwiegermutters-Liebling-Lächeln und schlauem Spruch zu wählen, so kann man beruhigt sein: Auch dieses scheinbar todsichere Rezept kann man komplett vergeigen, wie der selbsterklärte Superheld Niema Movassat von den Linken beweist.
Der fordert ein starkes soziales Netz, hatte offenbar aber selber keines, das ihn von der irrwitzigen Idee abhielt, seinen Kopf auf ein (vermutlich durch Copyright geschütztes) Spiderman-Bild zu montieren. Dazu noch das dämliche Wortspiel und fertig ist ein Wahlplakat, das sogar noch die lächerliche Lindner-Kampagne der FDP spielend leicht unterbietet.
Wahlkampf in Deutschland: Von Lobotomierten für Lobotomierte.
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