Aus Ärger über Pohl: FW-Politiker tritt zurück
München/Altusried - Die Affäre um die Trunkenheitsfahrt des Freie-Wähler-Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl sorgt zunehmend für Ärger bei den Freien Wählern. Der Vorsitzende des FW-Kreisverbandes Oberallgäu, Hugo Wirthensohn, trat am Mittwoch wegen des Falls zurück. "Ich kann das nicht mittragen, dass es keine Konsequenzen gibt", sagte der Kommunalpolitiker aus Altusried. Er bestätigte Informationen der "Augsburger Allgemeinen", wonach auch sein Stellvertreter zurückgetreten sei.
Der 50-jährige Pohl war im Juli nach dem Landtagsempfang auf Schloss Schleißheim betrunken Auto gefahren und von der Polizei gestoppt worden. Der Landtagsabgeordnete ist schon mehrfach wegen Verkehrsdelikten aufgefallen, nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen der Alkoholfahrt. Die Affäre sorgt seit Tagen für Rumoren an der FW-Basis. Von Fraktions- und Parteichef Hubert Aiwanger war allerdings auch am Mittwoch keine Stellungnahme dazu zu erhalten.
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Hintergrund von Wirthensohns Rücktritt ist eine außerordentliche Vorstandssitzung des schwäbischen FW-Bezirksverbands am Dienstagabend, bei der dem Bezirksvorsitzenden Pohl das Vertrauen ausgesprochen worden sei.
Wirthensohn hat als Kreischef an der Sitzung teilgenommen, ohne selbst Stimmrecht zu haben. Er habe mit seinen Bedenken kein Gehör gefunden, sagte Wirthensohn. Er fordert, dass Pohl mindestens seien Bezirksposten ruhen lässt, solange das Verfahren gegen ihn läuft. Pohl lässt derzeit nur seinen Posten als Vizefraktionschef im Maximilianeum ruhen. Das reicht Wirthensohn nicht: "Nur Augen zu und durch funktioniert nicht", betonte er.
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