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Atomkraft: Das Risiko lohnt nicht

AZ-Korrespondent Stefan Lange über die AKW-Debatte.
Stefan Lange |
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Kleinvieh macht auch Mist. Im Fall der drei verbliebenen Kernkraftwerke ist das ein strahlender Haufen Atommüll, der nachfolgenden Generationen hinterlassen wird. Denn die Meiler bräuchten neue Brennstäbe. Deren Lieferung würde mindestens ein Jahr dauern, wie die Prüfung der Regierung ergeben hat.

Die Union verweist auf Länder wie Frankreich, in denen weiter auf Atomkraft gesetzt wird. Dort müsste es doch Brennstäbe geben, erklären CDU und CSU, sind einen Nachweis bisher aber schuldig geblieben. Dass AKW kurzfristig über einen Gas-Engpass hinweghelfen können, darf daher angezweifelt werden.

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Maximal fünf Prozent des Stroms könnten die Atomkraftwerke liefern. Diese Menge ist so gering, dass sich Aufwand und Risiken nicht lohnen. Noch aber ist bei CDU und CSU die Versuchung zu groß, aus der Debatte politisches Kapital zu schlagen. Sie haben mitbekommen, dass die FDP aufseiten der Kernkraftbefürworter ist und den Koalitionsfrieden gerade mächtig stört.

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7 Kommentare
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  • Ali Kante am 14.07.2022 18:19 Uhr / Bewertung:

    Das von der EU hoch alimentierte Italien plant den Bau von neuen Kernkraftwerken. Das heißt, dass diese auch mit deutschen Steuergeldern (und nicht zu knapp) bezahlt werden. Wie ist das moralisch zu verantworten? Die Frage ist an die Regierung und besonders an die Grünen gerichtet.

  • Der wahre tscharlie am 14.07.2022 17:14 Uhr / Bewertung:

    "Maximal fünf Prozent des Stroms könnten die Atomkraftwerke liefern. "

    Vollkommen richtig. Auch die anderen Aussagen in dem Kommentar. Alleine schon, dass für die AKWs Brennstäbe produziert werden müssen. Und zwar für AKW separat.
    Und Atomstrom produziert KEIN Gas! Das ja bekanntlich viel wichtiger ist. Und sogar die AKW-Betreiber winken ab, Aber CDU/CSU laufen heißer als ein Brennstab.

  • Martina U. am 14.07.2022 15:08 Uhr / Bewertung:

    Wie gut, dass Deutschland aussteigt und dann auch keinen Atomstrom importieren wird. Das Risiko lohnt ja nicht. Oder wie wird's gemacht - mit der "Glocke" über Deutschland?
    Mit rund 110 Reaktoren ist in der EU circa ein Viertel aller Reaktoren weltweit in Betrieb.
    13 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) betreiben derzeit Kernkraftwerke. Ein Mitgliedstaat betreibt zwar selbst kein Kernkraftwerk (KKW), ist aber Miteigentümer. In drei Mitgliedstaaten sind Kernkraftwerke in Bau (Mochovce in der Slowakei, Olkiluoto in Finnland und Flamanville in Frankreich). In mehreren Mitgliedstaaten befinden sich KKW-Projekte mehr oder weniger konkret in Planung. Ein Mitgliedstaat (Polen) beabsichtigt ein Kernenergieprogramm neu zu starten. Von den 13 Mitgliedstaaten, die derzeit selbst ein Kernkraftwerk betreiben, haben nur zwei konkrete Ausstiegspläne (Deutschland und Belgien), in drei weiteren Mitgliedstaaten ist die Situation derzeit offen.

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