Asylstreit: Lindner attackiert Söder als pubertierenden Schulhofschläger

Berlin - Im Streit um die Migrationspolitik hat FDP-Chef Christian Lindner dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vorgeworfen, er nehme für seinen Wahlkampf "ein ganzes Land, einen ganzen Kontinent in Geiselhaft". Lindner sagte dem Magazin "Stern" (Donnerstag), Söder führe sich auf "wie ein pubertierender Schulhofschläger". Die CSU breche in der Flüchtlingspolitik den Koalitionsvertrag mit der SPD und mache mit ihren Ultimaten "Bundeskanzlerin Angela Merkel und unser Land in Europa erpressbar", sagte Lindner.
Im Oktober ist in Bayern Landtagswahl. Der CSU droht der Verlust der absoluten Mehrheit.
Spaltung CDU/CSU: Lindner fürchtet "fatale Folgen" für Deutschland
Sollte sich die CSU im Falle eines Auseinanderbrechens der Union mit der CDU in ganz Deutschland ausbreiten, sieht der FDP-Chef "fatale Folgen". Lindner: "Sie würde in einen Schäbigkeitswettbewerb mit der AfD eintreten." Er nannte es einen "historisch beispiellosen Irrsinn, sollte sich die Regierung über einen "Masterplan" zerlegen, den keiner kennt".
Dass die FDP nach einem Auseinanderbrechen der Union an Stelle der CSU in die Bundesregierung eintritt, schloss der FDP-Vorsitzende kategorisch aus. "Ich sehe nicht, wo die inhaltlichen Übereinstimmungen sein könnten in einer schwarz-rot-gelben Deutschlandkoalition", sagte er.
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