Afghanische Soldaten vor Kriegsgericht

Afghanische Soldaten müssen sich für den Tod von mindestens 17 Menschen vor Gericht verantworten. Sie sollen eine Rakete auf eine Hochzeitsfeier abgefeuert haben. Die Zahl der Opfer könnte noch höher liegen.
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UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Raketenanschlag scharf.
dpa UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Raketenanschlag scharf.

Kabul - Nach dem tödlichen Raketenangriff auf eine Hochzeitsgesellschaft in Afghanistan ermittelt die Armee gegen zwei Soldaten. Sie seien beschuldigt, die Rakete abgefeuert zu haben, sagte Mohammed Jan Rasoulyar, der stellvertretende Provinzgouverneur von Helmand, am Freitag. Bei dem Einschlag am Mittwoch im Distrikt Sangin starben nach jüngsten offiziellen Angaben mindestens 17 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder. Die von den Behörden beschuldigten Taliban hatten zuvor bereits bestritten, einen Anschlag auf die Hochzeitsfeier verübt zu haben.

Polizeiangaben zufolge war ein Armeeposten von Extremisten beschossen worden. Als diese das Feuer erwiderten, traf eine Rakete das Haus, in dem sich die Hochzeitsgesellschaft aufhielt. Die beiden Schützen sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden, sagte Rasoulyar. Er gab die Zahl der Opfer mit 17 Toten und 53 Verletzten an. Augenzeugen sprachen von etwa 30 Toten.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Raketenangriff scharf. Die afghanische Regierung müsse den Vorfall aufklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, forderte Ban laut Mitteilung der Vereinten Nationen am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Den Angehörigen der Opfer sprach Ban sein Beileid aus.

In Sangin kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen Taliban und afghanischer Armee. Der Distrikt gilt als eine der unsichersten Gegenden in der Provinz. Die Taliban bauen dort Mohn an.

Mit dem Jahreswechsel tragen die Afghanen die volle Verantwortung für die Sicherheit im Land. Der Nato-Kampfeinsatz in Afghanistan endete nach 13 Jahren. Ausländische Soldaten unterstützen afghanische Sicherheitskräfte jedoch weiter mit Ausbildung und Beratung. Für die Nato-Mission "Resolute Support" (Entschlossene Unterstützung) sollen 12 000 ausländische Soldaten im Land bleiben, darunter 850 Deutsche.

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