Wer hat Alzheimer erfunden? Was passiert bei Alzheimer? Gibt es Heilung?
Demenz und Alzheimer – was ist der Unterschied? Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft klärt auf: "Demenz und Alzheimer sind nicht dasselbe: Unter Demenz versteht man ein Muster von Symptomen, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste dieser Ursachen." Demenz bezeichnet den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit.
Was passiert bei Alzheimer?
Bei der Krankheit sterben Hirnzellen ab, das Gedächtnis geht verloren, das Wesen des Kranken verändert sich. Lange bevor Patienten die typischen Alzheimer-Symptome zeigen, häufen sich im Gehirn Bruchstücke von bestimmten Eiweißen. Experten glauben, dass diese Ablagerungen die Hauptursache für die Alzheimer-Erkrankung sind, indem sie Nervenzellen zerstören, Entzündungsreaktionen auslösen und die Signalübertragung behindern.
Wie viele Deutsche leiden an Alzheimer?
Rund 1,6 Millionen Menschen sind an Demenz erkrankt. Etwa zwei Drittel davon haben eine Demenz des Typs Alzheimer. Nur in seltenen Fällen sind die Betroffenen jünger als 60 Jahre. Weitere Informationen zum Thema gibt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft unter www.deutsche- alzheimer.de oder 030/259379514.
Alois Alzheimer entdeckt die Krankheit 1906
"Wie heißen Sie?" - "Auguste." - "Familienname?" - "Auguste" - "Wie heißt Ihr Mann?" - "Ich glaube Auguste." Dieser Dialog zwischen Alois Alzheimer und seiner dementen Patientin Auguste Deter schreibt Medizingeschichte. Bei ihr weist der Psychiater, geboren 1864 im unterfränkischen Marktbreit, vor über 100 Jahren erstmals Gehirnveränderungen nach.
Nach seinem Medizinstudium in Berlin, Tübingen und Würzburg beginnt Alzheimer als Assistenzarzt in der Frankfurter Heilanstalt. Der mysteriöse Fall der Auguste Deter lässt ihn nicht los. Sie wird 1901 von ihrem Mann verwirrt und orientierungslos in die Anstalt gebracht, sie ist damals erst 51 Jahre alt. Ihr Gedächtnisverlust gibt den Ärzten Rätsel auf.
Massiver Zellschwund
Alzheimer dokumentiert seine Gespräche mit ihr und seine Beobachtungen auf 31 Seiten. Auch als er Frankfurt verlässt, um in München an der Psychiatrischen Klinik das Hirnanatomische Laboratorium zu leiten (er kauft sich 1907 eine Villa in Weßling am See), verliert er Auguste Deter nicht aus den Augen.
Nach ihrem Tod am 8. April 1906 lässt er sich ihr Gehirn schicken, untersucht es unter dem Mikroskop – und entdeckt massiven Zellschwund und ungewöhnliche Ablagerungen. Alzheimer spricht damals von der "Krankheit des Vergessens". Erst nach seinem Tod wird die Krankheit nach ihm benannt. Er stirbt 1915 mit nur 51 Jahren.
Zurück zu Seite 1: Kampf gegen Alzheimer: "Wie eine Seife fürs Gehirn"
- Themen: