Vorsicht, Zecken!

Bayern ist eines der Risikogebiete für FSME, der gefährlichen Hirnhautentzündung. Experten haben die Gefahrenzonen jetzt sogar noch ausgeweitet.
von  rom

München - Bayern ist rot. So rot wie sonst nur noch Baden-Württemberg. Rot bedeutet auf der nun veröffentlichten Landkarte des Robert-Koch-Instituts (RKI) nichts Gutes: Risikogebiet für FSME, der gefährlichen Hirnentzündung – übertragen durch Zeckenbisse. Die Gefahr breitet sich weiter aus, deswegen hat das Robert-Koch-Institut  für das Jahr 2015 drei weitere deutsche Kreise als Gefahrengebiet ausgewiesen. Zwei davon liegen in: Bayern.

Die neuen Risikogebiete: Ab jetzt gehören auch Stadt und Kreis Hof sowie der Landkreis Ostallgäu zu den Risikogebieten. Der ebenfalls gefährdete dritte Kreis Greiz liegt in Thüringen. Insgesamt gelten derzeit 145 Kreise in Deutschland als FSME-Gefahrenzonen. Über die Hälfte davon liegt in Bayern: 82 Kreise wie etwa der Kreis Freising, Erding, Ebersberg, Miesbach oder auch Bad-Tölz-Wolfratshausen – die Landeshauptstadt München ist noch ausgespart.

FSME-Fälle im Jahr 2014: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 265 FSME-Fälle in Deutschland registriert. Die meisten waren in Bayern (123). Zum Vergleich: Im ebenfalls als Risiko eingestuften Baden-Württemberg waren es 69 FSME-Fälle. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr stark: 2013 waren es etwa 420, 2012 nur 195 FSME-Fälle. Dies hängt extrem von der Witterung ab, so Experten.

Wann eine Region als gefährdet gilt: Als Risiko-Gebiet für FSME gilt ein Kreis dann, wenn im Kreis oder aber auch in der Kreisregion, das heißt, allen angrenzenden Kreisen, in mindestens einem Messungsintervall seit 2002 eine stark erhöhte Zahl von FSME-Erkrankungen gemeldet wurde. Das war auch in Hof und dem Ostallgäu so: Beide sind laut RKI ein Risiko-Gebiet, weil sie von gefährdeten Kreisen umgeben sind.

Der Virus FSME: Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis kann in schweren Fällen bleibende Schäden wie Lähmungen zur Folge haben. Es kann zur Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute sowie Schädigung des Rückenmarks kommen, schlimmstenfalls endet die Infektion tödlich.

Der FSME-Schutz: Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Das rät der Münchner Impfexperte Dr. Nikolaus Frühwein allen, die in einem Risiko-Gebiet leben. Je nach Impfstoff sind zwei bis drei Impfungen nötig. Drei bis fünf Wochen nach der ersten Impfung lässt sich ein Schutz erreichen, der ein bis eineinhalb Jahre hält.

Die abnehmende Impfquote: Allerdings ist die Impfquote laut RKI auch in den Risikogebieten stagnierend beziehungsweise rückläufig. „Menschen, die in Risikogebieten leben oder arbeiten und Kontakt zu Zecken haben könnten, sollten sich impfen lassen. Das gleiche gilt für alle, die dorthin reisen und sich in freier Natur aufhalten“, sagt deswegen Ole Wichmann, Leiter des RKI-Fachbereichs Impfprävention.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.