Zecken-Gefahr: Schon vier FSME-Erkrankungen

Zecken sind nicht nur lästig, sondern sie können gefährliche Krankheiten verursachen. Gegen eine davon - die Gehirnentzündung FSME - schützt eine Impfung. Der Großteil der bayerischen Landkreise gilt inzwischen als Risikogebiet.
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Vor allem Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, sollten sich gegen Zecken impfen lassen.
dpa Vor allem Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, sollten sich gegen Zecken impfen lassen.

Erlangen - Vier Menschen in Bayern sind in diesem Jahr bereits an der durch Zecken übertragenen Gehirnentzündung FSME erkrankt. Dabei habe die Zeckensaison gerade erst begonnen, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag in Erlangen. Sie riet daher dringend zur Schutzimpfung, denn die Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis könne in schweren Fällen bleibende Schäden wie Lähmungen zur Folge haben. Die durch die Blutsauger übertragenen FSME-Viren können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark hervorrufen.

"Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich", erläuterte Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen. "Insgesamt ist die Impfung sehr gut verträglich und wir empfehlen sie vor allem Menschen, die sich oft in der Natur aufhalten."

Lesen Sie hier den AZ-Zeckenratgeber

Im vergangenen Jahr gab es in Bayern 123 FSME-Fälle - rund 50 weniger als 2013, aber 33 mehr als 2012. Ein genereller Rückgang sei nicht zu verzeichnen. "Die FSME-Risikogebiete in Bayern haben sich in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet", sagte Huml. 80 der 96 bayerischen Landkreise oder kreisfreien Städten gelten inzwischen als Risikogebiet. Die meisten Fälle traten bislang in der Oberpfalz und Niederbayern auf. Am höchsten ist das Risiko durch Zecken in der Zeit von April bis Oktober. Die Tiere werden aktiv, sobald es tagsüber längere Zeit mindestens sechs bis acht Grad warm ist.

An der zweiten durch Zecken übertragenen Krankheit, der Borreliose, erkrankten in diesem Jahr bislang etwa 140 Menschen. 2014 waren es in diesem Zeitraum bereits rund 100 Fälle mehr. "Die Lyme-Borreliose ist rund 200-mal häufiger als FSME", sagte Andreas Zapf, der Präsident des Landesamtes für Gesundheit. Gegen die Borreliose gibt es keinen Impfschutz. Sie kann jedoch mit Antibiotika behandelt werden. Die Infektion beginnt oft mit einem roten Ring, der sich um den Zeckenstich bildet. Weitere Symptome können Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber sein. Unbehandelt sind Spätfolgen wie Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.

Hier finden Sie die Zecken-Informationen vom bayerischen Gesundheitsministerium

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