Ursache geklärt: So kam es zum Skilift-Unfall in Georgien

Tiflis - Der Skiliftunfall im georgischen Ferienort Gudauri, bei dem mindestens zehn Menschen verletzt wurden, ist wohl auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Das ergibt sich jedenfalls aus einem Vorabbericht französischer Experten, den das georgische Wirtschaftsministerium am Freitag auf seiner Website in Auszügen vorstellte. Demnach habe sich der vom österreichischen Unternehmen Doppelmayr im Jahr 2007 gebaute Sessellift in einem technisch perfekten Zustand befunden. Dies habe auch eine letzte Inspektion der Anlage ergeben, die am 22. Dezember 2017 stattgefunden hat.
Untersuchungsbericht: So kam es zum Skilift-Unfall in Gudauri
Aus dem Vorabbericht des französischen Instituts "Veritas", das mit der Prüfung des Unfalls betraut war, lässt sich folgender Ablauf des Unfalls ablesen.
- Ein Stromausfall bringt den Sessellift zum Stillstand
- Mithilfe eines Dieselaggregats muss das Personal den Lift in einem solchen Fall wieder zum Laufen bringen
- Allerdings hat der Anlagenbediener die vorgeschriebenen Aktionen nicht den Regeln entsprechend ausgeführt
- "Es war ein menschlicher Fehler", erklärte dazu das Ministerium
Weitere Informationen soll es laut den georgischen Behörden geben, sobald ein Abschlussbericht vorliegt. Dann sollen weitere Entscheidungen getroffen werden, auch in strafrechtlicher Hinsicht. Zwei Manager der Liftanlage sind aber bereits vom Dienst suspendiert worden. Das Unternehmen Doppelmayr, welches seit 1986 15 Skilifte in Georgien errichtet hat, wollte sich zum Vorabbericht nicht äußern.
Der Vierersessellift war am Freitag vergangener Woche plötzlich zum Stillstand gekommen und dann mit hohem Tempo rückwärts gelaufen. Dabei wurden etwa ein Dutzend Menschen aus den Sesseln geschleudert oder bei Sprüngen verletzt.
Den erschreckenden Vorfall finden Sie hier im Video:
1981: Tote bei Unfall mit Sessellift in Südtirol
Zu einem ähnlichen Zwischenfall mit einem Sessellift kam es im Dezember 1981 in Tarsch (Südtirol). Dabei starben zwei deutsche Urlauber. Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht.