Skilift-Vorfall in Georgien: Tödlicher Unfall in der Vergangenheit
München - Es sind unfassbare Bilder, die seit genau einer Woche für Entsetzen sorgen. Im Skigebiet Gudauri in Georgien ist ein Sessellift außer Kontrolle geraten. Auf Videos ist zu sehen, wie die Aufstiegshilfe rückwärts fährt. Mit doppelter Geschwindigkeit. Menschen versuchen sich mit einem Sprung vom Lift in Sicherheit zu bringen. Andere werden durch die Luft geschleudert. Viele sitzen noch in den Sesseln, als sich Teile des Lifts beim Umlauf an der Talstation ineinander verkeilen.
Übrig bleibt ein Trümmerhaufen aus Stahl und Stoff – und übrig bleiben mindestens zehn Verletzte. Dass die meisten von ihnen mit Knochenbrüchen davonkommen, grenzt an ein Wunder. Die Behörden ermitteln.
Den erschreckenden Vorfall finden Sie hier im Video:
1981: Tote bei Unfall mit Sessellift in Südtirol
Weniger Glück im Unglück hatten die Insassen eines Sessellifts am 28. Dezember 1981 in Tarsch (Südtirol). Damals ereignete sich ein ganz ähnlicher Vorfall wie jetzt im georgischen Gudauri. Und auch damals war die Anlage von einem österreichischen Hersteller errichtet worden.
Um kurz vor zehn Uhr an jenem Wintertag befinden sich 150 Skibegeisterte auf Bergfahrt, als der Lift plötzlich stehenbleibt. Dann setzt er sich wieder in Bewegung – rückwärts, nach unten, erst langsam und dann immer schneller, weil alle drei Bremsvorrichtungen des Doppelsessellifts versagen. Urlauber springen von den Sesseln, landen im Schnee oder auf Baumstümpfen. Am schlimmsten erwischt es auch in Tarsch jene, die sich nicht selber retten können. Beim Umlauf an der Talstation entsteht ein mörderisches Karussell. Zwei deutsche Urlauber werden gegen eine Betonwand katapultiert und sterben. 23 Skifahrer werden verletzt.
Lift-Unfall in Tarsch: Techniker zu Bewährungsstrafen verurteilt
Knapp vier Jahre nach dem Liftunfall im Südtiroler Vinschgau verurteilte ein Gericht in Bozen zwei Techniker der Liftfirma wegen fahrlässiger Tötung zu acht Monaten Haft. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.
Ein Ingenieur der Herstellerfirma hatte damals, nach dem Unglück von Tarsch, gesagt: "Wir müssen der Sache auf den Grund kommen." Man wolle das Risiko in Zukunft ausschalten können.
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