Streiks, Drogenpark, Flughafen: Berlin ist die Pannen-Hauptstadt
Streiks, Drogenpark und die unendliche Geschichte um den Berliner Flughafen: Deutschlands Hauptstadt hat einige Baustellen. Nicht alle werden so schnell behoben.
München - "Berlin, du bist so wunderbar" - diese Liedzeile passt momentan nicht so ganz. Die Hauptstadt kämpft gegen so einige Problemzonen. Und darunter fällt nicht nur der Berliner Flughafen.
Streiks: Mehrere hundert Flüge ausgefallen
Am Flughafen in Tegel sind gestern rund 460 Flüge ausgefallen, in Schönefeld 125. Der Grund: Das Bodenpersonal an den Berliner Flughäfen streikt schon seit Montag – bis voraussichtlich heute Morgen. In dem Tarifkonflikt geht es um mehr Geld und bessere Aufstiegschancen.
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Die Gewerkschaft Verdi hatte rund 2000 Beschäftige zum Ausstand aufgerufen. Eine Lösung? Schwierig. Immerhin: Verdi hat gestern Nachmittag angekündigt, bis Sonntagabend keine weiteren Streiks anzusetzen. Man wolle den Arbeitgebern eine weitere „Nachdenkpause“ geben, ließ Verdi-Verhandlungsführer Enrico Rümker wissen.
Flughafen BER: Die unendliche Geschichte
Und dann wäre da noch der Problem-Flughafen BER – die unendliche Geschichte. Eine Eröffnung im Jahr 2017? Klappt nicht. 2018? Auch sehr fraglich. Berater warnen in einem kürzlich veröffentlichten Gutachten sogar: "Ohne weitere Maßnahmen kann sich die Eröffnung des BER bis 2019 verzögern."
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So werden die Chancen eingeschätzt: Zu 73 Prozent sei eine Eröffnung im Herbst 2018 möglich, heißt es in dem Gutachten weiter. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte kürzlich gar: Man sei noch längst nicht so weit, um überhaupt über neue Termine zu sprechen.
Der Pannen-BER hat sich seither auch zum Personalkarussel entwickelt – der aktuelle Stand: Neuer Geschäftsführer ist Engelbert Lütke Daldrup, er ist Nachfolger von Karsten Mühlenfeld, der gefeuert worden war.
Drogenpark: Haben Polizei und Politik kapituliert?
Eine andere Berliner Baustelle: der Görlitzer Park. Der Drogen-Umschlagplatz in Kreuzberg macht Politiker und Polizisten ratlos. Wie die "Berliner Zeitung" schreibt, hat man jetzt kapituliert: Bis zu 15 Gramm Cannabis pro Person sollen künftig einfach toleriert werden. Ohne strafrechtliche Konsequenzen.
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Genauso sollen auch weniger Polizisten den Park kontrollieren. Seit 2015 war man schärfer gegen die Drogendealer und -konsumenten vorgegangen. Zu den gewünschten Ergebnissen habe das aber nicht geführt, sagt Innensenator Andreas Geisel (SPD). Anwohner und CDU sind entsetzt über die Abkehr von der Null-Toleranz-Grenze der rot-rot-grünen Regierung.
Lageso: Kopfzerbrechen um Kassensturz
Ein Kassensturz am Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) dürfte in Berlin ebenfalls für Kopfzerbrechen sorgen: Die Wachleute am Lageso haben in den vergangenen fünf Jahren zwölf Millionen Euro gekostet.
Am teuersten waren die Kosten am Hauptstandort in Moabit, hier war der Andrang von Flüchtlingen am stärksten.
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