"Schlimmer als Kyrill": Massive Schäden bei der Bahn

Die Sturmschäden am Schienennetz in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Deutschen Bahn noch schlimmer als zunächst befürchtet. "Die Situation etwa um Essen und Dortmund ist verheerend", sagte eine Bahnsprecherin.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die Sturmschäden am Schienennetz in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Deutschen Bahn noch schlimmer als zunächst befürchtet. "Die Situation etwa um Essen und Dortmund ist verheerend", sagte eine Bahnsprecherin. Die Schäden seien noch größer als beim Orkan "Kyrill" 2007.

Düsseldorf - Am Mittwoch kamen große Probleme im Osten Deutschlands hinzu. Die Fernverkehrsstrecken Hannover-Berlin und Hamburg-Berlin waren seit Mittag wegen umgestürzter Bäume unterbrochen, wie die Bahn in Berlin mitteilte. Die Züge werden umgeleitet, Fahrgäste müssten mit längeren Fahrzeiten rechnen.

Lesen Sie hier: Gewitter über München: Freibäder schließen früher

Um das Ausmaß in NRW abzuschätzen, würden die Strecken inzwischen mit Hubschraubern der Bundespolizei abgeflogen. Anders sei es nicht möglich, sich einen Überblick zu verschaffen. Die Zahl der blockierten Strecken sei trotz Hilfe aus anderen Bundesländern unverändert. 16 evakuierte Züge steckten am Mittwoch noch auf offener Strecke fest.

Ein geregelter Bahnverkehr sei unverändert noch nicht möglich. Große Bahnhöfe wie Düsseldorf und Essen sind weitgehend vom Zugverkehr abgeschnitten. Obwohl tausende DB-Mitarbeiter mit großem persönlichen Einsatz an einer Normalisierung der Lage arbeiten, sei noch nicht absehbar, wann die Züge wieder fahrplanmäßig verkehren.

Derzeit sind fünf Reparaturzüge mit Hebebühnen im Einsatz, um die Strecken wieder flott zu bekommen. Mancherorts reiht sich nach Angaben der Bahn allerdings ein Oberleitungsschaden an den nächsten.

Die Bahn verstärkte ihre kostenlose Hotline (Tel. 08000 99 66 33). Am Dienstag gab es mehr als 40 000 Anrufe in wenigen Stunden. Es sei ausgesprochen schwierig, verlässliche Prognosen und Reiseinformationen zu geben, so die Bahn.

Ein Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn kritisierte, die Information funktioniere immer noch nicht. "Es werden Fernzüge angezeigt, die längst von der Strecke genommen worden sind. Wenn das entschieden wurde, muss sich das aber auch irgendwo wiederfinden." Der Sprecher räumte ein, dass die Situation in NRW außergewöhnlich sei.

Im Fernverkehr endeten Züge am Mittwoch weiterhin vorzeitig in Köln, Hamm und Münster, ohne ins Ruhrgebiet weiterzufahren. Mehrere Regionalzugverbindungen und S-Bahnen fallen komplett aus. Andere Linien werden nur teilweise befahren. Stellenweise fahren Busse als Ersatz. Die Bahn verteilt Taxi-Gutscheine.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.