Prognose: Dieser Winter wird viel zu warm und nass
Rekordtemperaturen im Sommer, wärmster November seit dem 18. Jahrhundert. Darüber, was uns im Winter erwartet, sind sich die Wetterdienste inzwischen einig.
München/Berlin – Ein Sommer voller Hitzewellen und gebrochener Temperaturrekorde liegt hinter uns. Und auch im Herbst spielt das Wetter regelrecht verrückt, vor allem der November, dessen Durchschnittstemperatur (10,3 Grad) dieses Jahr inzwischen 6,3 Grad (!) vom langjährigen Mittelwert abweicht. Vergangenes Wochenende wurde nahe Freiburg mit 23,8 Grad der bundesdeutsche Temperaturrekord für November geknackt und in München sprangen sogar Menschen in den Eisbach.
Stellt sich die Frage: Wird dieses verrückte Wetter-Jahr auch mit einem außergewöhnlichen Winter zu Ende gehen? Und wenn ja, in welcher Richtung?
Wetterdienste: Auch der Winter wird zu warm
Während die US-Wetterbehörde NOAA und andere Wetterportale wie wetter.net sich bereits seit längerer Zeit darauf festgelegt haben, dass wohl auch der Winter deutlich wärmer als normal ausfallen wird, hat jetzt der Deutsche Wetterdienst (DWD) nachgezogen. Auch in Offenbach lautet der Langzeittrend: Von einem Jahrtausendwinter in Sachen Eis und Schnee weit und breit nichts zu sehen. Vielmehr soll es nass und mild werden - und stürmisch.
Langzeitprognose des Deutschen Wetterdienstes für den Winter 2015/16. Foto:DWD
Schlechte Nachrichten also für Wintersport-Fans, die den ersten Schnee schon längst herbeisehnen. Doch die sollten den Ski-Urlaub nicht zu früh stornieren, denn: Die obige Langzeitprognose gilt mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 60 Prozent. "Und 60 Prozent ist knapp über gewürfelt", hat mal Gerhard Lux aus der DWD-Zentrale in Offenbach, zur Zeitung "Welt" gesagt.
Herbstwetter nimmt Kurs auf Deutschland
Im Gegensatz zum Langzeittrend, ist da die Vorhersage für die kommenden Tage schon etwas verlässlicher. Und die prognostiziert, dass langsam aber sicher die herbsttypischen Tiefdruckgebiete Kurs auf Deutschland nehmen. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net: "Das ruhige Herbstwetter geht in den kommenden 7 Tagen allerdings langsam aber sicher zu Ende."
Der NOOA "kündigte einen nassen und milden Winter an – einen möglichen Sturmwinter. Und genau so eine Westwindwetterlage stellt sich nun in den kommenden Tagen ein.", so Jung weiter.
Und es wird richtig nass. Auch im Süden fällt Regen der die Flusspegel und Grundwasserspiegel wieder ansteigen lässt.
Die kommenden Tage in der Übersicht
Donnerstag: 13 bis 18 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel, meist trocken
Freitag: erst freundlich, später aus Nordwesten Regen, 13 bis 18 Grad
Samstag: nur noch 7 bis 12 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel, im Norden etwas Regen
Sonntag: mit 10 bis 16 Grad schon wieder deutlich wärmer, im Norden Sturmböen möglich, zeitweise Regen
Montag: bei 11 bis 17 Grad bleibt es wechselhaft, immer wieder gibt es Schauer
Dienstag: viele Wolken und zeitweise Regen, mit 7 bis 13 Grad wieder etwas kühler
Mittwoch: es wird in der Mitte und im Süden zeitweise stürmisch, dabei fällt Regen und es ist mit 12 bis 17 Grad wieder deutlich zu warm
Donnerstag: 10 bis 14 Grad, windiges und wechselhaftes Herbstwetter
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