Pädophil! Shitstorm auf Facebook! Mann zu unrecht angeprangert

Ein Mann schießt ein Selfie mit Darth Vader. Eine Frau denkt, er hat heimlich ihre Kinder fotografiert. Sie postet ein Bild von dem Mann auf Facebook und nennt ihn "Perversling". Aus dem Post wird ein Shitstorm.  
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Darth-Vader-Selfie: Wegen dieses Fotos wurde ein Familienvater zu unrecht als "Perversling" angeprangert.
Facebook Darth-Vader-Selfie: Wegen dieses Fotos wurde ein Familienvater zu unrecht als "Perversling" angeprangert.

Ein Mann schießt ein Selfie mit Darth Vader. Eine Frau denkt, er hat heimlich ihre Kinder fotografiert. Sie postet ein Bild von dem Mann auf Facebook und nennt ihn "Perversling". Aus dem Post wird ein Shitstorm.

Melbourne - Im wahrsten Sinne auf die dunkle Seite von Facebook geraten ist ein Mann in Melbourne. In einem Einkaufcenter ist der Familienvater unterwegs, als er beim Verlassen einen Papp-Aufsteller von Darth Vader, dem Bösewicht aus Star Wars, entdeckt. "Das perfekte Motiv für mein erstes Selfie!", denkt sich der Mann und holt die Kamera raus. Er hatte vor das Bild von sich und Darth Vader seinen Kindern zu schicken, die große Krieg-der-Sterne-Fans sind. Da er weiß, seine Kinder würden das Bild peinlich finden, macht es ihm noch mehr Spaß.

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Kinder stehen vor ihm und der Mann macht ein Foto

Dann passiert das, was man als unglückliche Verkettung von Umständen beschreiben kann: Ein paar Kinder stehen zufällig vor dem Mann als er die Kamera vor sich hält und abdrückt. Dabei sagt er: "Einen Moment, gleich seid ihr dran. Ich schicke das Foto einem 16-Jährigen". Die Mutter beobachtet den Vorgang und knipst ein Bild von dem Fremden, der zu ihren Kindern spricht.

Am 6. Mai 2015 postet sie das Bild auf Facebook. Dazu schreibt sie: "Ok Leute, schaut Euch diesen Perversling an. Er hat sich meinen Kindern genähert, sie mit "Hey Kids" angesprochen , ein Foto gemacht und gesagt, er würde es einem 16-Jährigen schicken (...) Sicherheit und Polizei sind informiert. Hoffentlich kriegen sie ihn".

Hier ein Screenshot des Facebook-Posts:

Das Bild wird in kurzer Zeit 20.000 mal geteilt

In kürzester Zeit wird das Bild 20.000 mal geteilt. Der Mann bekam Anrufe im Job, von Freunden, die ihn auf Facebook erkannt hatten, es hagelte Morddrohungen.

In seiner Verzweiflung gibt der zu unrecht vorverurteilte Familienvater unter dem Deckmantel der Anonymität der Daily Mail Australia ein Interview. "Ich bin Vater von drei Kindern, ein ganz normaler Mensch und habe noch nie zuvor ein Selfie gemacht", sagt er der Zeitung.

"Ich dachte, sie zünden mein Haus an"

Nachdem er von dem Shitstorm auf Facebook erfahren hatte, sei er unmittelbar zur Polizei gegangen, um den Vorfall zu klären. "Ich rechnete jederzeit damit, nach Hause zu kommen und mein Haus angezündet vorzufinden", sagte der völlig am Boden zertörte Australier im Interview.

Inzwischen hat sich die Mutter öffentlich entschuldigt. Der Spieß in den sozialen Netzwerken hat sich umgedreht: Jetzt richten sich die Morddrohungen gegen die Mutter, die einen "bösen Fehler gemacht hat", wie sie zugibt.

"Ich muss mich einfach entschuldigen, dass ich in diesem Fall nicht die Polizei habe die Arbeit machen lassen, sondern die sozialen Netzwerke benutzt habe. Ich würde das so gerne ungeschehen machen", sagte die Frau in einem Interview.

Die Mutter zeigte sich geschockt, wie schnell ihr Post geteilt wurde. "Ich glaube, die größte Lehre, die man aus der Sache lernen muss, ist einfach nichts zu posten, was einen Menschen verletzen könnte".


 

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