Mord an Anneli: Koch aus Bayern in Haft

Es ist traurige Gewissheit: Die entführte Schülerin Anneli (17) aus Sachsen ist umgebracht worden. Zwei Tatverdächtige sind in Haft – einer von ihnen ist ein 39-jähriger Koch aus Bayern.
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Auf einem Feld neben diesem leerstehenden Bauernhaus ist die Leiche gefunden worden. Bei den zwei Tatverdächtigen handelt es sich um Norbert K. aus Dresden und Markus B. aus Bayern.
az/Arno Burgi/dpa Auf einem Feld neben diesem leerstehenden Bauernhaus ist die Leiche gefunden worden. Bei den zwei Tatverdächtigen handelt es sich um Norbert K. aus Dresden und Markus B. aus Bayern.

Dresden - Anneli-Marie R. aus Meißen ist ermordet worden – mit 17 Jahren. Das haben die Fahnder am Dienstag in einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Immer wieder schweigen sie, atmen tief durch, blicken nach unten, als sie diese traurige Nachricht nach tagelangem Bangen aussprechen müssen.

Nach mehreren Durchsuchungen und fieberhafter Fahndung nach der Schülerin ist die Leiche auf einem Feld neben einem Bauernhof in Lampersdorf bei Meißen entdeckt worden. Zwei Tatverdächtige im Alter von 39 und 61 Jahren wurden festgenommen. Der jüngere, ein arbeitsloser Koch, wurde in Burgebrach bei Bamberg gefasst. Markus B. ist Vater von zwei Buben.

Die Polizei kam auf ihn, weil seine DNA-Spuren an dem Fahrrad des Mädels gefunden worden waren. Markus B. war in der DNA-Datenbank registriert, da gegen ihn schon wegen eines Sexualdelikts ermittelt worden war. Auch wegen des Verdachts der Brandstiftung und Versicherungsbetrug war er bereits ins Visier der Ermittler geraten. Markus B. hat bislang keine Angaben zu der Tat gemacht. Der 39-Jährige hatte auf dem Bauernhof in Lampersdorf gewohnt und diese Adresse auch als Firmensitz angegeben.

Vor ein paar Wochen zog er mit seiner Familie nach Bayern, den Hund ließen sie zurück. Der Hof stand leer, sollte verkauft werden. Norbert K. (61) aus Dresden und Markus B. kannten sich offenbar schon länger. Der ältere Mann kümmerte sich um den Hund der Familie.

Hinter einer Mauer auf dem Grundstück wurde Anneli-Maries Leiche am Montagabend entdeckt. Der Fundort ist nur wenige Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt.

Im Verhör gab der 61-Jährige den entscheidenden Hinweis auf den Fundort der Leiche. Er lebt allein und ist bislang nicht polizeilich bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass mindestens einer der beiden Täter und Anneli-Marie sich vom Gassigehen kannten. Die Täter sollen sich bei Facebook über ihr Opfer informiert haben.

Die Entführer haben wohl nicht mehr weiter gewusst

Nach Erkenntnissen der Polizei hatten die beiden Männer der 17-Jährigen aufgelauert, als sie am Donnerstagabend den Beagle der Familie mit dem Fahrrad ausführen wollte. Sie brachten die Gymnasiastin in ihre Gewalt und verfrachteten sie in ein Auto. Mit Anneli-Maries Handy riefen sie den Vater und verlangten 1,2 Millionen Euro Lösegeld. Der Vater hörte im Hintergrund einen Schrei – es war das letzte Lebenszeichen seine Tochter.

Woran genau sie starb, gab die Polizei noch nicht bekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie bereits am Freitag getötet wurde – einen Tag nach ihrer Entführung. Am Freitag soll Markus B. sogar noch Kaufinteressenten an dem Hof herumgeführt haben. Die Pläne des Duos hätten nicht sehr weit gereicht, sagte Kriminaloberrat Detlef Lenk am Dienstag. Es sei davon auszugehen, dass die Männer nach den ersten Kontakten zur Familie nicht weiter gewusst hätten. Markus B. und Norbert K. seien nicht maskiert gewesen. Deshalb hätten sie sich wohl entschlossen, sie umzubringen. Die Polizei geht von einem Verdeckungsmord aus.

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