MDR zitiert Postillon - und reagiert mit viel Humor

In einem Podcast, welcher sich mit der deutschen Rechtschreibung und ihren Eigenheiten befasste, leistete sich der MDR einen peinlichen Fehler: Der Radiosender fiel auf einen Beitrag des Postillon herein.
von  az
Der MDR ging dem Postillon auf den Leim - sah die ganze Angelegenheit aber mit Humor
Der MDR ging dem Postillon auf den Leim - sah die ganze Angelegenheit aber mit Humor © dpa

Halle (Saale) - Das Satiremagazin Postillon ist gemeinhin dafür bekannt, unseren Alltag regelmäßig mit satirischen Nachrichten zu bereichern. Während der Wahrheitsgehalt der Beiträge meist gegen Null geht, ist der Unterhaltungswert stets enorm hoch - insbesondere dann, wenn Leser die Meldungen für bare Münze nehmen.

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So nun auch beim Mitteldeutschen Rundfunk geschehen. Das 20-jährige Jubiläum der letzten großen Rechtschreibreform nahm der Radiosender zum Anlass, einen rund zweiminütigen Podcast über die Eigenheiten der deutschen Rechtschreibung zu senden.

Peinliche Panne

"Ja, die Rechtschreibreform lässt vieles zu und verzeiht vieles. Und dennoch wird auch heute, 20 Jahre nach des Inkrafttretens, immer noch an ihr herumgebastelt. Die beiden Wörtchen seid und seit sollen ab dem neuen Schuljahr zusammengelegt werden in seidt - also hinten mit d und t. Denn an der richtigen Verwendung von seid oder seit scheiterten bisher 70 Prozent der Deutschen", heißt es ab Minute 1:51 in dem Beitrag. Quelle der Information? Unbekannt.

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Passionierte Postillon-Anhänger wussten jedoch sofort, woher sie diese vermeintlich neue Rechtschreibreform bereits kannten. In einem Beitrag vom Mai 2016 greift das beliebte Satiremagazin nämlich genau diese Thematik auf. In dem Artikel heißt es: "'Seid' oder 'seit'? An der richtigen Verwendung dieser beiden unscheinbaren Wörter scheitern mehr als 70 Prozent aller Deutschen. Nun hat das Bildungsministerium eine Reform angekündigt: Ab Beginn des neuen Schuljahres im Herbst ersetzt ein einheitliches 'seidt' die beiden Formen."

Postillon freut sich - MDR lacht mit

Anstatt sich peinlich berührt in Schweigen zu hüllen, reagierte der MDR überraschend humorvoll. Via Twitter entschuldigte sich der Sender zuerst für seinen Faux-pas und kündigte anschließend mit einem Augenzwinkern an, nach der Einführung von "seidt" als nächstes Großprojekt das scharfe S anzugehen. Irren ist bekanntlich ja menschlich - und einem Fehltritt mit Humor zu begegnen definitiv die beste Art der Verteidigung.

 

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