Masern-Alarm in Berlin: Zahl der Erkrankungen auf Rekordhoch
Berlin - So schlimm war es in Berlin schon lange nicht mehr: Mehr als 370 Menschen haben sich den vergangenen Monaten mit Masern angesteckt. Das meldet das Robert-Koch-Institut. Es ist die größte Erkrankungswelle in der Stadt seit mehr als zehn Jahren. Eingeschleppt worden sind die Viren nach Behördenangaben von Asylsuchenden aus Bosnien und Herzegowina. Dort sei es im Februar 2014 zu einem massiven Masernausbruch gekommen. Problem: Viele der Asylsuchenden kommen ohne Impfschutz - und haben hier keinen Zugang zum Gesundsheitsystem.
Auch in Niedersachsen zeigen sich Ärtze und Behörden besorgt. Das Landesgesundheitsamt in Hannover verzeichnet in diesem Jahr bereits 26 Fälle. Das sind mehr als doppelt so viele als im Vorjahreszeitraum. Immerhin: Kinder sind in Niedersachsen gut geschützt: Die Impfquote liege bei den Fünf- bis Siebenjährigen bei über 96 Prozent.
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Doch viele Menschen unterschätzen das Risiko. Die Masern sind keine harmlose Kinderkrankeit, häufig kommt es zu ernsten Komplikationen: Mittelohrentzündung, Lungenentzündungen, Gehirnhautentzündung - die Liste der Folgekrankheiten ist lang. Immer wieder sterben auch Menschen infolge einer Infektion.
Wer die Krankheit schon einmal hatte, ist dagegen immun. Anderen raten Experten, sich impfen oder den Impfschutz auffrischen zu lassen. Gängige Empfehlung für Kinder: eine erste Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, danach eine zweite Impfung zwischen 15. und 23. Lebensmonat.
Auch ältere Kinder und Erwachsene können noch geimpft werden. Schon eine einmalige Impfung schützt weitgehend vor Masern.Eine zweite Impfung empfehlen Behörden allen, die nach 1970 geboren sind und in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft worden sind.
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