Luftangriffe auf Trauerhalle im Jemen
Sanaa - Heftige Luftangriffe auf eine Beerdigung in Jemens Hauptstadt Sanaa haben dem Gesundheitsministerium zufolge viele Opfer gefordert. Mindestens 140 Menschen seien getötet oder verletzt worden, als die Bombardements am Samstag eine Trauerhalle trafen, sagte ein Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur Saba.
Saba wie auch das Gesundheitsministerium unterstehen den schiitischen Huthi-Rebellen, die gegen die international anerkannte Regierung des Landes kämpfen.
Die Agentur beschuldigt die saudisch geführte sunnitische Militärkoalition, die Attacke ausgeführt zu haben. Sie fliegt als einzige Macht Angriffe im Jemen. Das internationale Komitee vom Roten Kreuz im Jemen kündigte Hilfe an.
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Unter anderem würden 300 Leichensäcke zur Verfügung gestellt. Unter den Toten und Verletzten sollen auch ranghohe Funktionäre der Huthi-Rebellen sein. Im Internet kursierende Aufnahmen, deren Echtheit sich zunächst nicht unabhängig überprüfen ließen, zeigten eine zerstörte Halle, aus der Flammen schlugen.
Sirenen heulten, Menschen riefen durcheinander. Jemens Hauptstadt Sanaa ist seit September 2014 unter der Kontrolle der Huthis, die gegen Truppen der Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi kämpfen. Die Angriffe des saudischen Bündnisses hatten im März 2015 begonnen und trafen neben Huthi-Stellungen immer wieder auch humanitäre Einrichtungen, Märkte oder Hochzeitsgesellschaften.
Viele Unbeteiligte wurden dabei getötet. Ungeachtet der vielen toten Zivilisten unterstützten die USA das Militärengagement.
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