Kommt Ex-Todeskandidatin Debra Milke endgültig frei?
Nach 22 Jahren in einer Todeszelle in den USA kommt die in Berlin geborene Debra Milke nach Angaben ihrer Anwälte endgültig auf freien Fuß. Ein Gericht in Phoenix im Bundesstaat Arizona könnte schon heute über die endgültige Freiheit der 51-Jährigen entscheiden.
Phoenix - Nach einem Vierteljahrhundert in Haft könnte sie das Kapitel um die Ermordung ihres kleinen Sohnes Christopher damit endgültig beenden. Die Tochter einer Deutschen und eines Amerikaners war 2013 gegen Kaution und mit starken Einschränkungen auf freien Fuß gekommen, nachdem ein Berufungsgericht das Urteil gegen sie für ungültig erklärt hatte. Seitdem kämpfte sie gegen eine Neuauflage des Mordprozesses. Die Staatsanwaltschaft kündigte zunächst keine weiteren rechtlichen Schritte gegen Milke an.
Milke kam gegen umgerechnet 235 000 Euro Kaution auf freien Fuß, unterliegt aber einer nächtlichen Ausgangssperre und darf keinen Alkohol trinken, bis das Verfahren endgültig beendet ist. Ob bei der Anhörung tatsächlich eine Entscheidung fällt, ist allerdings noch nicht sicher. Für Dienstag hat Milkes Anwalt eine Pressekonferenz angekündigt.
Zugleich streben ihre Verteidiger eine Schadenersatzklage gegen den Staat und die Polizei wegen ihrer ungerechtfertigten Inhaftierung ein. Bei einem Erfolg könnte Milke Schadenersatz in Millionenhöhe erhalten. Während ihre Unterstützer sich auf einen endgültigen juristischen Sieg Milkes Freude, bezweifeln andere Bewohner von Arizona ihre Unschuld und halten nicht nur den potenziellen Freispruch sondern auch die voraussichtliche Zivilklage für ungerechtfertigt.
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