Internet-Hit: Weihnachtswerbung mit Mutter und Sohn geht viral

Der Clip dauert knapp vier Minuten: Seine Botschaft geht mitten ins Herz des von der Corona-Pandemie und ihren Folgen geplagten Publikums.
AZ/dpa |
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Mitten in der Nacht entspinnt sich zwischen Mutter - im Clip dargestellt von Livia von Seld) und ihrem Teenager-Sohn eine Unterhaltung, die Millionen Menschen bewegt.
Mitten in der Nacht entspinnt sich zwischen Mutter - im Clip dargestellt von Livia von Seld) und ihrem Teenager-Sohn eine Unterhaltung, die Millionen Menschen bewegt. © Screenshot Youtube

Vor Weihnachten sind die Leute für herzerwärmende Geschichten zu haben. Das funktioniert auch in der Werbung. Was vor sechs Jahren der einsame Opa war, ist dieses Jahr der Corona-Jugendliche.

Der Teenager-Sohn - dargestellt von Julius Gause - fragt seine Mutter beiläufig: "Was wünschst du dir eigentlich zu Weihnachten?"
Der Teenager-Sohn - dargestellt von Julius Gause - fragt seine Mutter beiläufig: "Was wünschst du dir eigentlich zu Weihnachten?" © Screenshot Youtube

Penny-Werbung auf Youtube: Emotionaler Spot schon bei über 1,5 Millionen Klicks

Die Mutter eines Teenagers wünscht sich zu Weihnachten in Corona-Zeiten, dass der Junge ganz normale jugendliche Erfahrungen machen kann wie heimliche Partys, Küsse und sogar Liebeskummer: Mit einem fast vierminütigen Werbespot sorgt der Lebensmittel-Discounter Penny derzeit für Gesprächsstoff.  Seit dem 11. November ist der Spot online, inzwischen wurde der aufwändig wie ein Spielfilm gemachte Clip bei Youtube mehr als 1,5 Millionen Mal angeklickt. Es gibt viele begeisterte Reaktionen.

Youtube-User gerührt: "Ich bin 60 Jahre alt und mir kommen die Tränen"

"Ich bin sprachlos. Bin im ersten Lockdown 18 geworden und fühle das so sehr. Man hat das Gefühl man steht auf dem Wartegleis. Wirklich stark gemacht Penny!!", schreibt zum Beispiel "Sophie G". "Bitson" findet: "Ich habe lange nicht mehr so viel Qualität in so vielen Bereichen einer Werbung gesehen. Bild, Ton, Storyline und Message einfach 10/10. Respekt Penny!" 

"Als Vater von drei Fasterwachsenen lief es mir eiskalt den Rücken runter. Wieso versteht ein Discounter die Situation einer ganzen Generation so viel besser als die, die sie verbessern könnten? Respekt, Penny!", kommentiert "H Foo Can". Und auch "Andreas Hofer" ist gerührt: "Danke für diesen Spot. Ich bin 60 Jahre alt und mir kommen die Tränen... Soweit ist es in diesem Land schon gekommen."

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Penny-Spot mit emotionaler Botschaft: Ab 18. November im Kino

Ab 18. November soll der Spot mit Livia von Seld (44) und Julius Gause (17) - Regie führte Marcus Ibanez - auch im Kino laufen, wie es von der Agentur Serviceplan Campaign in München heißt.

Das Thematisieren gesellschaftlicher Probleme in einem Weihnachtswerbefilm erinnert an einen aufsehenerregenden Edeka-Spot vor sechs Jahren. Darin hatte damals ein einsamer Rentner mit einer Todesanzeige seine Familie zu Weihnachten nach Hause gelockt.

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Corona-Pandemie: Jugend wird um  Erlebnisse und Erfahrungen gebracht

In dem Spot 2021 geht es um die Folgen der Corona-Pandemie. Die Corona-Zeit ist für alle Generationen heftig. Lockdowns, geschlossene Clubs und abgesagte Partys oder Flüge haben junge Leute in der so wichtigen Phase des Erwachsenwerdens getroffen. Der Discounter bringt dieses Gefühl nun mit einem Gespräch zwischen Mutter und Sohn am nächtlichen Küchentisch auf den Punkt.

Was sie sich zu Weihnachten wünsche? Die Mutter gerät ins Nachdenken und sieht vor ihrem inneren Auge Szenen, die wohl alle Eltern kennen: Söhne im Teenie-Alter, die sich aus der Wohnung schleichen und feiern gehen oder betrunken irgendwo abgeholt werden müssen.

Die Mutter wünscht ihrem Sohn sogar, dass sein Herz gebrochen wird. Am Ende nehmen sich Mutter und Sohn in den Arm. Das Ganze wirbt für ein Gewinnspiel, bei dem die Preise "unvergessliche Erlebnisse" sind.

 

 

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  • Der wahre tscharlie am 14.11.2021 14:23 Uhr / Bewertung:

    Ich habe mir das Video angesehen und muß sagen, ein Discounter bringt es auf den Punkt.
    "Ich wünsch mir, dass du deine Jugend zurückbekommst". Was für ein treffender Satz!

    "....das du heimlich Partys in der Wohnung feierst" (haben wir auch gemacht)
    "....betrunken nachhause gekommen" (haben wir auch gemacht)
    "....Mädchen das Herz gebrochen" (haben wir auch gemacht)

    All das, und noch mehr, gehört zur Jugend und dem Erwachsenwerden dazu. Und trotzdem, oder weil unsere Eltern dafür Verständnis hatten, liebten sie uns.

    Und wenn hier Vergleiche mit der Kriegszeit gezogen werden, habe ich den Eindruck, dass man die heutige Jugend mit all ihren Träumen, Sehnsüchten, Wünschen, nicht versteht.

  • armesmünchen am 13.11.2021 23:12 Uhr / Bewertung:

    Viral geht ein Video, dass von einem Discounter in Auftrag gegeben wurde ? Ich erinnere mich an Videos aus anderen Jahren von Edeka etc. da hat man für mehr Menschlichkeit und das ältere Mitmenschen zu Weihnachten nicht vergessen werden, “geworben”. Das, was der Jugend im Moment fehlt oder genommen wurde, haben deren Eltern zu verantworten. Viele von denen haben sich seit die Kinder in die Schule kamen der Verantwortung der Erziehung entzogen und alles an die Lehrer abgetreten und erwartet, dass dort die Erziehung stattfindet. Wer macht heute noch Hausaufgaben und kocht und ißt mit den Kindern wenn sie nach Hause kommen ? Die Eltern sind nicht unbedingt mit home office beschäftigt, eher mit sich selbst und ihren Freizeitaktivitäten. Diese verlorene Zeit mit den Kindern kann man nicht mehr nachholen. Jetzt zu sagen, weil man sehr viel Zeit mit seinen Kindern verbringen kann/muss, dass ihnen was genommen wurde oder viele Dinge nicht möglich sind, ist schlechtweg vermessen.

  • Witwe Bolte am 13.11.2021 17:04 Uhr / Bewertung:

    Ob das jetzt so traurig ist, wenn sich Jugendliche seit einiger Zeit in Kneipen/Clubs nicht mehr vollsaufen können oder keinen Sex mehr mit flüchtigen Bekannten haben können..... ich weiss nicht.
    Frage mich, wie unsere Eltern/Grosseltern die Kriegsjahre in zerbombten Grossstädten überstehen konnten mit vielen Entbehrungen. Und die Männer und Söhne waren an der Front.
    Der penny-Spot hat was mit Jammern auf hohem Niveau zu tun.

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