Germanwings-Absturz: Aufklärung kommt voran

In der Absturzregion der Germanwings-Maschine trauern die Angehörigen der Opfer. Die Aufklärung der Katastrophe kommt voran. Andreas L. soll sich unter dem Nickname "Skydevil" über "manische Depressionen" informiert haben.
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Copilot  Andreas L. soll unter dem Nickname "Skydevil" im Internet nach „Bipolarität“ und „manischer Depressionen“ gesucht haben.
dpa/az Copilot Andreas L. soll unter dem Nickname "Skydevil" im Internet nach „Bipolarität“ und „manischer Depressionen“ gesucht haben.

In der Absturzregion der Germanwings-Maschine trauern die Angehörigen der Opfer. Die Aufklärung der Katastrophe kommt voran. Andreas L. soll sich unter dem Nickname "Skydevil" über "manische Depressionen" informiert haben. Zudem beschäftigt ein Zwischenfall in Stuttgart die Airline.

Paris - In der Absturzregion der Germanwings-Maschine trauern weiter Angehörige um die 150 Opfer der Katastrophe. In Le Vernet nahe der Unglücksstelle trafen erneut Angehörige ein. Das französische Fernsehen zeigte Bilder von Trauernden an einer provisorischen Gedenkstätte in dem kleinen Ort. Angehörige wurden - wie immer seit dem Absturz am 24. März - von der Polizei abgeschirmt und geschützt.

In den französischen Alpen gingen die Bergungsarbeiten weiter. Einsatzkräfte suchten am Samstag an der schwer zugänglichen Stelle weiter nach Flugzeugteilen und persönlichen Gegenständen der Toten.

Ermittlungen verfestigen Stück für Stück den Verdacht gegen den Copiloten Andreas L.. In Paris ausgewertete Daten des zweiten Flugschreibers zeigen, dass der 27-Jährige die Maschine bei dem von ihm eingeleiteten Sinkflug sogar noch beschleunigte. Die französische Untersuchungsbehörde Bea kündigte weitere Analysen der Blackbox an.

Der Autopilot war laut Bea im Cockpit so eingestellt worden, dass die Maschine auf etwa 30 Meter hinuntergeht. Schon seit Auswertung der ersten Blackbox - des Sprachrekorders, den man noch am Unglückstag fand - wird der Copilot verdächtigt, den Piloten mit Absicht aus dem Cockpit ausgesperrt zu haben.

Die Düsseldorfer Ermittler hatte zuvor mitgeteilt, der Copilot habe sich kurz vor dem Todesflug mit seinem Computer über "Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung" sowie Sicherheitsvorkehrungen bei Cockpit-Türen informiert. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" surfte Andreas L. unter dem Nickname "Skydevil" durch das Internet, soll nach „Bipolarität“ und „manischen Depressionen“ gesucht haben.

News zum Absturz: Andreas L. informierte sich über Selbstmord!

Fachleute der Luftfahrtbranche wollen nach Ostern beraten, ob die Technik der Cockpit-Tür geändert werden soll.

Auch die Einführung einer Ausweispflicht an Flughäfen wird debattiert, weil die Passagierlisten derzeit nicht genau genug sind. Geprüft werden sollen auch medizinische und psychologische Checks, mit denen die Flugtauglichkeit von Piloten festgestellt wird.

Bei der Identifizierung der Opfer werden nach Angaben der französischen Ermittlern die gefundenen DNA-Profile mit Proben von Angehörigen abgeglichen. Die Arbeit soll nach Ostern losgehen. Unter den insgesamt 150 Menschen an Bord von Flug 4U9525 war auch eine Schülergruppe aus Haltern in Nordrhein-Westfalen.

Co-Pilot: Antidepressiva und Beruhigungsmittel

Während die Untersuchungen in Frankreich und in Düsseldorf fortlaufen, gab es am Samstag einen Zwischenfall mit einer Germanwings-Maschine: Eine Warnung über Ölverlust zwang den Airbus 319 zur außerplanmäßigen Landung in Stuttgart. Verletzt wurde niemand. Die Maschine war von Köln/Bonn in Richtung Venedig unterwegs. Nach der Warnung im Cockpit wurde laut Germanwings aus Sicherheitsgründen ein Triebwerk abgeschaltet und eine "Ausweichlandung" vorgenommen. Am Flughafen wurde von einer "Notlandung" gesprochen.

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