Feuer auf Adria-Fähre: 18 Deutsche an Bord

An Bord der brennenden Adria-Fähre "Norman Atlantic" sind griechischen Angaben zufolge auch 18 Deutsche. Die Passagiere sollen nun paarweise mit Hubschraubern gerettet werden. Mindestens ein Toter.
von  az/dpa
Die Mittelmeer-Fähre "Norman Atlantic" steht seit dem frühen Morgen in Flammen. Mindestens 300 Menschen sind noch an Bord.
Die Mittelmeer-Fähre "Norman Atlantic" steht seit dem frühen Morgen in Flammen. Mindestens 300 Menschen sind noch an Bord. © Youtube

An Bord der brennenden Adria-Fähre "Norman Atlantic" sind griechischen Angaben zufolge auch 18 Deutsche. Die Passagiere sollen nun paarweise mit Hubschraubern gerettet werden. Der AZ-Newsblog zum Fährunglück.

18.30 Uhr: Die Rettungsaktion soll in der Nacht fortgesetzt werden.

17.20 Uhr: Die Küstenwache bestätigt, dass es einen Toten gegeben hat.

17.15 Uhr: Wie das staatliche griechische Fernsehen Nerit und andere Medien berichteten, hat eine Inspektion der Hafenbehörde von Patras am 19. Dezember unzureichende Rettungsmittel, undichte Sicherheitstüren, den Zustand der Notbeleuchtung und das Fehlen von Evakuierungsplänen an den Wänden des Schiffes bemängelt. Der Reederei sei eine zweimonatige Frist zur Behebung dieser Mängel eingeräumt worden. Ob das Schiff dennoch als seetüchtig gelten konnte, blieb unklar.

17.05 Uhr: Die italienische Zeitung "Corriere della Sera" meldet ein Todesopfer. Die Zahl der geborgenen Passagiere steigt auf 156.

17.00 Uhr: Die griechische Küstenwache meldet 149 Gerettete, darunter eine Schwangere und mehrere Kinder.

16.05 Uhr: Laut italienischer Marine befinden sich jetzt 131 Menschen in Sicherheit.

15.45 Uhr: Der griechische Spediteur Panagiotis Panagiotopoulos, der zwei seiner Fahrer auf der Fähre hat, erhebt schwere Vorwürfe: Er habe sich am Vorabend mit der Reederei gestritten, weil die Fähre nicht geeignet sei. „Das ist verantwortungslos!“

15.00 Uhr: Italienische Medien berichten, die Löschschiffe hätten den Brand unter Kontrolle gebracht. Nur Brücke fünf stehe noch in Flammen. Die Passagiere sollen nun paarweise mit Hubschraubern gerettet werden.

14.22 Uhr: Laut griechischem Fernsehen haben italienische Hubschrauber 14 weitere Schiffbrüchige gerettet. Zwei wurden auf die "Cruise Europa" gebracht.

14.20 Uhr: Offenbar ist geplant, das Feuer mit Löschbooten zu bekämpfen und die havarierte Fähre dann in einen albanischen Hafen zu ziehen. Einer der Schlepper hat wegen der rauen See aber bereits aufgegeben.

14.00 Uhr: Immer mehr Schiffe nähern sich dem Unglücksort, jetzt ist auch die albanische Küstenwache dabei.

13.05 Uhr: "La Stampa" zitiert einen Helfer der Hafenwache, der gerade in den Hafen von Otranto zurückgekehrt ist: Die Flammen der Norman Atlantic seien "nicht löschbar", weil sie sich auf  große Teile der Fähre ausgebreitet hätten. "Die Situation wird schlimmer, weil das Schiff zur Seite geneigt ist".

12.50 Uhr: Acht weitere Schiffbrüchige, darunter drei Kinder und vier Frauen wurden, werden mit einem Hubschrauber der Küstenwache aufs Festland gebracht.

12.44 Uhr: Die griechische Küstenwache bestätigt, dass 56 Passagiere von der „Norman Atlantic“ gerettet wurden.

12.30 Uhr: Papst Franziskus betet für die Menschen an Bord der verschwundenen AirAsia-Maschine und der brennenden Adria-Fähre. Er sei in Gedanken bei den Familien, den Rettungskräften und all jenen, die diese „schwierige Situation“ durchlitten, sagt der Pontifex im Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom.

12.19 Uhr: Das griechische Ministerium für Handelsschifffahrt bestätigt der dpa, dass 18 Deutsche unter den Passagieren der „Norman Atlantic“ sind. Bei den übrigen Reisenden handele es sich um 234 Griechen sowie Türken, Albaner, Italiener, Niederländer, Belgier und Angehörige anderer Nationen. Wegen des schlechten Wetters konnten bislang nur 42 Passagiere von einem anderen Schiff aufgenommen werden. Weitere 108 seien in einem Rettungsboot, heißt es im griechischen Radio.

11.54 Uhr: Laut „La stampa“ gelingt es der Besatzung eines Rettungshubschraubers, einen 58-jährigen Italiener aus dem Wasser zu holen. Er ist leicht unterkühklt. Sonst geht es ihm den Umständen entsprechend gut.

11.36 Uhr: Weinend fleht ein Passagier in einem Telefongespräch mit dem griechischen Fernsehen: „Wir werden verbrennen und sinken, wenn niemand in der Lage ist, uns zu retten. Bitte helfen Sie uns. Vergesst uns nicht!“

11.30 Uhr: Die „Norman Atlantic“ ist manövrierunfähig. Sie treibt zunächst auf die albanische, dann auf die griechische Küste zu.

11.15 Uhr: Die Flammen wüten weiter. Die Rettungskräfte haben aufgrund des Wellenganges keine Chance an die Fähre heranzukommen.

10.47 Uhr: Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi erklärt auf Twitter, die italienische Marine sei mit „maximaler Beteiligung“ im Einsatz. Er stehe mit dem griechischen Premierminister Antonis Samaras in Kontakt.

9.49 Uhr: Mindestens vier Handelsschiffe sind in der Nähe, dazu zwei Patrouillenboote der Küstenwache und Hubschrauber.

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9.40 Uhr: Das Feuer breitet sich rasch aus, die Hitze ist unerträglich. „Wir haben an der Rezeption gewartet, als die Sohlen unserer Schuhe zu schmelzen begannen“, sagt ein geretteter Passagier dem griechischen TV-Sender „Mega“.

8.50 Uhr: Ein verzweifelter Passagier im Radio: „Niemand kann etwas machen! Wir sehen fast nichts mehr vor Rauch. Wir werden verbrennen wie die Mäuse!“

9.30 Uhr: „Die Leute sind verzweifelt und schreien“, sagt ein Augenzeuge dem Radiosander „Skai“.

8.24 Uhr: Laut der italienischen Zeitung „La stampa“ werden Rettungsboote zu Wasser gelassen. Angeblich haben aber nur 150 Menschen darin Platz, mehr als 300 sind also noch an Bord. Sie flüchten in die oberen Etagen der Fähre.

7.45 Uhr: Das griechische Fernsehen berichtet, Passagiere versammeln sich auf dem Deck und rufen um Hilfe. Obwohl mehrere Schiffe in der Nähe kreuzen, können die Besatzungen nicht helfen: Hohe Wellen und Windböen der Stärke 8 verhindern eine Evakuierung.

3 Uhr früh: Im Pkw-Laderaum der Fähre „Norman Atlantic“ bricht Feuer aus. Das Schiff der griechischen Anek-Linie, das unter italienischer Flagge fährt, ist unterwegs von Igoumenitsa nach Ancona in Italien. An Bord sind 411 Passagiere und 55 Besatzungsmitglieder.

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